Stadt Linz peilt Klimaneutralität bis 2030 an

Immer wieder demonstrieren Linzer Bürger für mehr Klimaschutz.
Kritik des Rechnungshofes sei wichtig gewesen, so Stadträtin Schobesberger (Grüne).

Das Umweltressort der Stadt Linz ist voller Tatendrang: Es peilt die Klimaneutralität schon für 2030 an. Ein Forschungsprojekt soll den Weg dorthin aufzeigen, wie Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) in einer Pressekonferenz am Dienstag bekannt gab. Die Stadt war erst kürzlich vom Rechnungshof für ihre zu wenig konkrete Klimastrategie gerügt worden.

Linz hat sich bei der „Stadt der Zukunft“-Ausschreibung der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) beworben und den Zuschlag erhalten. Das Projekt „KlimaStadtLinz203“ wird demnach vom FFG durch Unterstützung des Umweltministeriums mit knapp 100.000 Euro gefördert. Dabei sollen klimarelevante Daten, wichtige Akteure, bereits bestehende Klimaschutzmaßnahmen und Steuerungsmöglichkeiten im Wirkungsbereich der Stadt erhoben werden. Bisherige und neue Maßnahmen sollen unter Einbeziehung der Bevölkerung eine Basis für die neue Linzer Klimastrategie bilden.

Es sei die Vorbereitung auf die EU-Mission „100 klimaneutrale Städte bis 2030 – für und mit Bürgerinnen und Bürgern“. Diese will Projekte fördern, mit denen die von der EU-Kommission angestrebte Klimaneutralität 2050 schon bis 2030 in einigen Städten exemplarisch umgesetzt werden soll.

Grüne Fassaden

„Wenn wir das jetzt ambitioniert angehen, wird das auch gelingen“, ist Schobesberger überzeugt. Konkret will sie die Bereiche Energie, Verkehr und Wohnen analysieren. Die Großindustrie werde jedoch ausgeklammert, weil diese außerhalb des Wirkungsbereiches der Stadt liege.

Dafür will Schobesberger bei folgenden Bereichen ansetzen: Etwa beim Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der Förderung der E-Mobilität, der Entsiegelung der Böden in der Innenstadt, dem Pflanzen von Bäumen und dem Begrünen von Fassaden und Dächern.

Neuerdings verspürt die grüne Stadträtin hier zunehmend politischen Rückenwind. Grund dafür sei die erwähnte Kritik des Rechnungshofs. Laut diesem habe man sich in Linz viel später als in anderen Städten mit konkreten Maßnahmen befasst.

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