SPÖ-Vizebürgermeister fordert Abfahrverbot auch für Bludenz

SPÖ-Vizebürgermeister fordert Abfahrverbot auch für Bludenz
Tirol hat heuer für Winter- und Sommerreiseverkehr Fahrverbote erlassen. Mario Leitner will das nun auch für Bludenz.

Im Sommer hat Tirol mit Abfahrverboten von den Hauptreiserouten verhindert, dass Stauverursacher das Verkehrschaos in Gemeinden entlang von Schleichwegen bringen. Auch für den Winter sind solche Maßnahmen geplant.

Nun wird auch in Bludenz mit solchen Aktionen geliebäugelt. „Man sieht, dass es in Tirol funktioniert und wir wurden in den vergangenen Jahren auch schon mit Stau geplagt“, sagt Mario Leitner, Vizebürgermeister (SPÖ) von Bludenz, zum dem KURIER.

Gemeinsam mit Verkehrsstadtrat Wolfgang Weiss (SPÖ) beantragt er am Donnerstag bei der Stadtvertretungssitzung einen Antrag für ein saisonales Abfahrverbot in der Region Bludenz. Damit das in Kraft treten könnte, bräuchte der Vize-Bürgermeister aber nicht nur eine Mehrheit im Gemeinderat, sondern auch die Unterstützung der schwarz-grünen Landesregierung.

Skitouristen sind Stauverursacher

Wie auch in Tirol sind es im Winter die Skitouristen, welche die Staus verursachen. In Bludenz seien es Urlauber, die auf dem Weg auf den Arlberg oder ins Montafon sind. Ausgenommen vom Fahrverbot wären Ziel- und Anrainerverkehr.

Laut dem Vizebürgermeister ärgere sich die Bevölkerung, dass sie am Samstag aufgrund des Staus nicht einkaufen könne. „An den Reisewochenenden war die Situation für die Bludenzer in den vergangenen Jahren oft unerträglich. Durch den Rückstau auf der Rheintalautobahn weichen viele Touristen auf die Landes- und Gemeindestraßen aus, was regelmäßig zu umfangreichen Behinderungen führt“, erklärt Leiter.

„Die umliegenden Gemeinden kaufen eigentlich bei uns ein, mit dem zunehmenden Stau, wird die Bevölkerung aber nicht mehr zum Einkaufen kommen“, erklärt Leitner die Gründe für den Antrag. Zudem solle die Anreise für Touristen so entspannt wie möglich sein.

Eine Baustelle bei der Ausfahrt Bludenz-Bürs verstärke laut Leitner die derzeitige Stausituation. Daher soll das Abfahrtsverbot vorerst bis zur Dauer der Umbaumaßnahmen auf zwei Jahre befristet werden. Bis zum Jahr 2021 soll das Verbot jeweils von Dezember bis April gelten.

Tirol als Vorbild

In Tirol wurden die Fahrverbote für den niederrangigen Straßennetz bereits beschlossen. Betroffen davon sind - wie bereits im Sommer - die Bezirke Kufstein, Reutte und Innsbruck-Land, erstmals soll es aber auch im Bezirk Schwaz beim Achensee Richtung Jenbach ein Fahrverbot geben. Die Fahrverbote sollen von Samstag 21. Dezember bis einschließlich Ostermontag, den 13. April 2020, gelten.

An Samstagen werden die betroffenen Straßen von 7.00 bis 19.00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 8.00 bis 17.00 Uhr gesperrt. Neben den Fahrverboten werden bei Kufstein und im Wipptal, wie ebenfalls bereits im Sommer, Dosierampeln zum Einsatz kommen.

Auch in Salzburg gab es dieses Jahr erstmals ein Abfahrverbot. Auf der Tauernautobahn (A10) waren im Sommer 16 Abfahrten für Stauverursacher gesperrt.

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