Späterer Start in Hüttensaison

Späterer Start in Hüttensaison
Aufgrund der Schneelage sind dutzende Almhütten nicht erreichbar, einige sind in Mitleidenschaft gezogen.

Die enormen Schneemengen, die bis weit ins Frühjahr hinein im Gebirge zusammengekommen sind, stellen für den Österreichischen Alpenverein eine enorme Herausforderung dar. Dutzende Hütten in den mittleren und oberen Lagen, die an und für sich Ende Mai bzw. Anfang Juni den Sommerbetrieb aufnehmen sollten, sind noch gar nicht erreichbar.

„Die Hüttensaison wird sich um ein paar Wochen verzögern“, erklärt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartografie im Alpenverein. In vielen Regionen Österreichs halten sich oberhalb von 1.500 Metern noch Schneefelder, über 2.000 Meter liegen laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) aktuell 50 bis 100 Zentimeter mehr Schnee als in dieser Jahreszeit üblich.

Schäden an der Infrastruktur

Der schneereiche Winter und der kontinuierliche Nachschub an Nassschnee haben beträchtliche Schäden an der Infrastruktur hinterlassen. Etliche Hütten wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Die auf 2.385 Meter gelegene Totalphütte oberhalb des Lünsersees in Vorarlberg wurde von einer Staublawine fast komplett zerstört und muss neu aufgebaut werden. Trotzdem soll es laut ORF Vorarlberg einen Verpflegungs- und Nächtigungsbetrieb geben. Für die 34 Schlafplätze sollen Mitte Juni Container auf den Berg gebracht werden.

Von Lawinen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden auch die Bonn-Matreier-Hütte und die Neue Prager Hütte in der Venedigergruppe in Osttirol, berichtet Kapelari.

Etliche Hütten – der Alpenverein betreibt insgesamt 230 – konnten noch nicht „ausgewintert“, Lebensmittel für die Wander-Monate noch nicht eingelagert werden.

Wege ramponiert

In einigen Regionen hat der viele Schnee auch den Wegen stark zugesetzt. Streckenweise sei ihr Zustand „katastrophal“, sagt Kapelari: „Die Frühjahrsreparaturen werden bis in den Herbst nicht abgeschlossen sein.“ Bei der Wiederherstellung der Wege gehe man nach dem Prioritätsprinzip vor. Die Sanierung von Brücken und gefährlichen Passagen habe Vorrang.

Finanziert werden die Sanierungsmaßnahmen mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds des Alpenvereins. Kapelari rechnet mit Kosten von 100.000 Euro.

Erfreut zeigt man sich, dass vor allem in Osttirol und Kärnten Freiwilligen-Trupps unterwegs sind, um Wege wieder in Ordnung zu bringen. Wo professionelle Kräfte und technisches Gerät nötig sind, hofft man auf zusätzliche finanzielle Unterstützung.

Kommentare