Spätere Öffnungszeiten: Christkindlmärkte in der Energiekrise

Spätere Öffnungszeiten: Christkindlmärkte in der Energiekrise
Nach zwei Jahren Ausfall wegen der Corona-Pandemie wollen die Städte wieder eine funkelnde Vorweihnachtszeit bieten. Heuer sind die Veranstalter mit der Energiekrise konfrontiert.

2020 fiel der öffentlich begangene Advent ins Wasser, Corona vertrug sich nicht mit dem Massenauflauf auf Christkindlmärkten. 2021 gab es kurz vor und nach dem Lockdown Adventmärkte, wenn auch unter der 2-G-Regel. Und heuer? Vorerst scheint die Corona-Problematik angesichts Teuerung und Stromkosten in den Hintergrund zu treten, die Städte und Veranstalter haben sich aber dem Spargedanken verschrieben.

Für Graz bedeutet das beispielsweise, nicht mehr so lang zu leuchten wie früher üblich. Die Weihnachtsbeleuchtung wird erst am 25. November aktiviert, die über die Innenstadt verteilten Christkindlmärkte müssen zuvor eine Woche lang ohne Funkeln auskommen.

Spätere Öffnungszeiten: Christkindlmärkte in der Energiekrise

Auch Graz bekommt seinen leuchtenden Advent, allerdings mit  späterem Start   und    nur noch bis 22 Uhr

Außerdem wird die Einschaltdauer verkürzt, beleuchtet wird nur noch bis 22 Uhr. Spezielle Corona-Regeln hat der Bund bekanntlich in seiner jüngsten Verordnung nicht eingezogen, es scheint auf einen Christkindlmarkt wie vor Pandemiezeiten hinauszulaufen.

Ein Plan B

Knapp 300.000 Menschen besuchten 2019 den Wolfgangseer Advent, der in den drei Städten Strobl, St. Gilgen und St. Wolfgang über die Bühne geht. Dann kam Corona Für heuer ist Thomas Herrmann, Geschäftsführer des Wolfgangsee Tourismus, aber wieder optimistisch: „Ich glaube schon, dass der Adventmarkt stattfindet.“ Dennoch bereite man bereits einen Plan B vor. „Bei Veranstaltungen ab 500 Personen ist es gesetzlich Pflicht, einen Präventionsbeauftragten und -plan zu haben. Das haben wir“, sagt Herrmann. Wie das Konzept genau aussehen wird, kann er aber noch nicht sagen. „Wir fangen ja nicht bei null an. Die vergangenen zwei Jahre gab es schon Pläne, die werden gerade adaptiert.“

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Im letzten Jahr vor der Pandemie genossen  300.000 Besucher den Wolfgangseer Advent: Heuer hofft man, trotz der Teuerung an diese Zeit anknüpfen zu können

Generell hänge aber alles von den politischen Entscheidungen ab. „Eine Maskenpflicht hält ja den Advent nicht auf. Zudem sind wir eine Freiluftveranstaltung.“ Von 18. November bis 18. Dezember würde diese heuer dauern. Das Interesse am Wolfgangseer Advent mit etwa 150 Ausstellern sei auf alle Fälle schon jetzt spürbar groß. Herrmann: „Wir erhalten sehr viele Anfragen.“

Salzburger Christkindlmarkt

Beim Salzburger Christkindlmarkt stehen die 75 Aussteller in den Startlöchern: „Der Markt soll so stattfinden wie 2019, also im Vollmodus“, sagt Veranstalter Wolfgang Haider, der auf zwei schwierige Jahre zurückblickt. Nach der Absage 2020 folgte das Auflagen-Wirrwarr im Vorjahr. Das Team erstellte Präventionskonzepte, die jetzt auch griffbereit in der Schublade liegen, sollte sich eine mögliche Winter-Welle doch noch ungünstig entwickeln.

Für den Start am 17. November ist Haider optimistisch. Natürlich sei Energiesparen ein Thema, ein Adventzauber im Dunkeln aber nicht realistisch. Neu heuer: Auch der Eislaufplatz, der ebenso energieintensiv ist, wird vom Christkindl-Marktverein betrieben.

Vor der Pandemie wurde in einer Christkindlmarkt-Saison die Millionen-Marke an Besuchern geknackt. 70 Prozent davon sind Österreicher. Haider: „Wir gehen davon aus, dass die Gäste wieder kommen und wollen alles dazu beitragen, dass sie bei uns genau das genießen können, was sie suchen.“

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