Ski-Verbindung Pitztal/Ötztal: Umstrittene Gletscherehe wackelt
Das abrupte Ende der Wintersaison im heurigen März samt massiver finanzieller Folgen und die Ungewissheit, welche Pandemie-Ausfälle die nahe Zukunft dem Tourismus noch beschert, lässt Teile der Branche bereits geplante Investitionen überdenken.
Und das ist nun auch beim Zusammenschluss des Pitztaler und Ötztaler Gletschers der Fall. Das umstrittenste und aktuell mit einem Volumen von Investitionskosten von 132 Millionen Euro größte Seilbahnprojekt in Tirol wurde bereits Anfang des Jahres und noch vor Corona auf Eis gelegt. Eine im Jänner angesetzte mündliche UVP-Verhandlung haben die Projektwerber vertagen lassen.
Spekulationen
Offizieller Grund damals: Weitere Erkundungen im Projektgebiet, die in der schneefreien Zeit durchzuführen sind. Seither wird spekuliert, dass der Zusammenschluss redimensioniert oder gar verworfen werden könnte.
Jakob Falkner, Chef der Söldener Seilbahnen, wies das Anfang Juni auf KURIER-Anfrage brüsk zurück. „Wir werden das nach wie vor weiterverfolgen“, versicherte er. Von der Ötztaler Seite aus lässt sich das auch leichter sagen. Von hier würden nur zehn Prozent der Kosten für die Gletscherehe getragen.
Zurückhaltung bei Investitionen
Auf der Pitztaler Seite müssten die dortigen Gletscherbahnen den Löwenanteil stemmen. Hier hat Unternehmenschef Hans Rubatscher gerade erst das Ruder an Tochter Beate übergeben.
Auf Fragen zur Zukunft des gigantischen Vorhabens – insbesondere in wirtschaftlich fordernden Zeiten – teilt sie nun mit: „Die Investitionsbereitschaft in Zeiten von Corona ist ein Thema der Gesellschafter, man wird sich die heurige Wintersaison anschauen.“ Das klingt wenig euphorisch.
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