Serie Endstation: Ausfahrt zu den Namenlosen

Serie Endstation: Ausfahrt zu den Namenlosen
Wer mit dem Bus 76A bis zum Alberner Hafen hinaus schippert, sieht suburbane Tristesse vorbeiziehen, um dann auch Menschelndes zu erleben.
Von Uwe Mauch

Die Stationsnamen Alberner Hafenzufahrtsstraße West, Alberner Hafenzufahrtsstraße sowie Neu Albern können die Trostlosigkeit dieser Gegend im Osten von Wien nur in Ansätzen beschreiben. Wer es wagt, weiter als bis zum „Einkaufsparadies huma eleven“ zu fahren, wird jedoch reich belohnt.

Serie Endstation: Ausfahrt zu den Namenlosen

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Serie Endstation: Ausfahrt zu den Namenlosen

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Erst müssen aber noch die Hochwasserexpositur Albern, das namenlose Grundversorgungsquartier der Diakonie (es hat kein Schild an der Tür), der namhafte Pferdehof Paradeiser (das mit Schild an der Tür: „Der Mensch nennt sich Freund, doch das Pferd ist es“), schmucklose Industrie- und Speditionsgebäude und einigen Gärtnereien passiert werden.

Es gibt nur wenige Menschen, die an einem Werktag gegen 11.30 Uhr im Bus 76A vom Enkplatz bis zur entrischen Endstation beim Alberner Hafen durchhalten. Genau genommen ist es im konkreten Autobus nur einer – der KURIER-Reporter.

In der Serie „Endstation“ fahren wir mit Bim oder Bus bis zur jeweiligen Endstation und halten fest, was es dort zu entdecken gibt. Alle bisher erschienenen Serienteile können Sie online nachlesen.

Serie Endstation: Ausfahrt zu den Namenlosen

"Hafenkneipe" statt "Tschocherl"

Auch der Busfahrer hält durch. Das muss er aber auch. Für seinen Arbeitgeber, den Dr. Richard, fährt er um 5 Uhr vom südburgenländischen Güssing nach Wien und ab 16 Uhr wieder heim. Tagsüber entsendet ihn der Bus-Doktor in Wiens touristisches Outback.

Bitte keine Namen!

An Hinweisschildern, die auf den über Simmering hinaus bekannten Friedhof der Namenlosen erinnern, fehlt es nicht. Auf dem Weg dorthin sticht sofort die yellowsubmarin-gelbe Hafenkneipe ins Auge. Nicht wegen ihrer Farbe, mehr wegen ihrer Benennung. „Kneipen“ kennt man eher aus Hamburg. Dort weiß man indes nicht, was ein „Tschocherl“ ist.

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