Womit sich beide noch zurückhalten, sind personelle Festlegungen, wie aus schwarzen wie roten Verhandlungskreisen zu hören ist. Das hat mehrerlei Gründe - inhaltliche wie machttaktische.
Mattle auf der Hut
Bis dato ist die Ausgestaltung der Ressorts noch nicht ausgehandelt. Unklar ist auch noch, welche Partei welche Zuständigkeiten erhalten wird. Davon wird auch abhängen, welche Person jeweils zum Zug kommt.
Insbesondere ÖVP-Chef Mattle hat aber besonderes Interesse daran, sich möglichst spät festzulegen. "Wer die ÖVP kennt, weiß, dass das richtig ist", sagt ein Schwarzer.
Denn die Posten-Begehrlichkeiten innerhalb der Partei sind groß. Am Ende wird es Enttäuschte geben. Da sollte die Koalition aber schon stehen, um diese nicht noch zu gefährden. Und VP-Chef Mattle ist intern noch nicht so gefestigt, wie es sein Vorgänger Günther Platter war. Das hat auch die SPÖ im Blick.
Auf beiden Seiten geht man davon aus, dass der Pakt am kommenden Dienstag fixiert ist - auch wenn das offiziell niemand bestätigen will. An jenem Tag muss jedenfalls die konstituierende Landtagssitzung einberufen werden, damit diese, wie geplant, am 25. Oktober stattfinden kann.
Innerhalb der Volkspartei wird sogar darüber spekuliert, dass Regierungsteam- und programm erst unmittelbar in den Tagen vor dem Landtag dem Parteivorstand zur Absegnung präsentiert werden, um interne Proteste im Keim zu ersticken.
Neue Kräfteverhältnisse
Dass letztlich drei von acht Regierungsmitgliedern von der SPÖ gestellt werden - die bisher mit der ÖVP regierenden Grünen hatten nur zwei -, gilt weiter als höchstwahrscheinlich.
"Das wird man der SPÖ fast nicht aberkennen können", sagt ein schwarzer Verhandler mit Verweis auf die Kräfteverhältnisse zwischen beiden Parteien. Die ÖVP kam bei den Landtagswahlen auf 14, die SPÖ auf 7 Mandate.
Letzte Detailfragen
Inhaltlich spießt es sich dem Vernehmen nach etwa noch in Detailfragen rund um den von beiden Seiten versprochenen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. Und auch wenn sich die "Eigentümerpartei" ÖVP, wie Mattle das Selbstverständnis immer wieder benannt hat, mit der SPÖ im Bereich Wohnpolitik schon sehr nahe gekommen ist, gibt es auch in diesem Thema noch Dissenspunkte.
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