Schneekanonen feuern aus allen Rohren: Saisonstarts sind gesichert

"Sonnenschein, 12 Grad plus und goldener Herbst auf den Hängen rund um Sölden" – So hat sich die Lage dem KURIER vor einem Jahr im Ötztal präsentiert. Das geplante Saisonopening für Mitte November musste 2015 abgesagt werden. Und es sollten reihenweise andere Skigebiete in Österreich folgen, die wegen Schneemangels lange nicht in den Winter starten konnten.

Heuer sieht die Sache anders aus. "Wir sperren am Freitag in Sölden die ersten Lifte im Winterskigebiet auf. Damit gibt es dann auch schon die Verbindung hinauf zum Gletscher", sagt Nicole Jäger vom Ötztal Tourismus. Statt einem Spät- geht sich heuer sogar ein Frühstart aus. Ursprünglich war in Sölden der 26. November ins Auge gefasst worden. Auch im benachbarten Obergurgl wird bereits darüber nachgedacht, die Liftanlage früher als geplant aufzusperren.

Die Wetterverhältnisse der vergangen Tage spielen dem Wintertourismus in die Karten. "Es hat bereits überall in den Alpen geschneit. Am meisten von Vorarlberg bis in die Obersteiermark", sagt Meteorologe Josef Lukas von der Ubimet. Und es kommt Nachschub. Am Arlberg zum Beispiel ist bis Freitagabend mit 30 bis 50 Zentimetern Neuschnee zu rechnen. Auch die Temperaturen bleiben in den Bergen in den kommenden Tagen frostig. Die niedrigen Temperaturen wurden zuletzt in den Skigebieten fleißig genutzt.

"Wir hatten super Bedingungen zum Beschneien und starten am Freitag einen Wochenendbetrieb", sagt Svea Jahn von der Bergbahnen Silvretta-Montafon, die damit ebenfalls früher als geplant und als erstes Skigebiet Vorarlbergs loslegen.

"Die Schneekanonen laufen überall auf Hochtouren", sagt Franz Hörl, Sprecher der österreichischen Seilbahnwirtschaft. Dementsprechend optimistisch schaut der Zillertaler Richtung Winter. Er hofft, dass ihm heuer Diskussionen über den Klimawandel erspart bleiben. Das ist freilich noch nicht garantiert. Bereits ab kommenden Montag wird es wärmer. Aber nicht zuletzt der schneearme Winter vor drei Jahren hat gezeigt, dass mit reichlich vorproduziertem Kunstschnee eine ganze Saison gerettet werden kann.

Vorerst freut sich die Branche allerdings über verschneite Landschaften in den Bergen. Tiefst winterlich präsentiert sich etwa das Salzburger Obertauern, das nächste Woche erste Lifte eröffnet. Bereits heute, Donnerstag, startet die Turrach als erstes steirisches Skigebiet in die neue Saison. "Wir haben 35 Zentimeter Neuschnee, der Wildkopflift kann in Betrieb genommen werden", heißt es von den Bergbahnen.

In der Urlaubsregion Schladming-Dachstein werden am Freitag die vier Lifte, darunter die Planai-Bahn, eröffnet. "Der Wintereinbruch brachte bereits einen halben Meter Schnee auf die Berge", freut sich der Geschäftsführer der Region, Mathias Schattleitner. Für 18. November ist der Saisonstart auf der Reiteralm und am Hauser Kaibling geplant.