Schlägerei im umstrittenen Semmering-Asylquartier
Im Asyl-Quartier im obersteirischen Steinhaus am Semmering ist es Montagabend zu einer Schlägerei gekommen. Jugendliche Asylwerber gingen aufeinander los, die Polizei musste mit sechs Streifen - auch aus dem benachbarten Niederösterreich - einschreiten. Vier Burschen wurden verletzt und mehrere Verdächtige angezeigt. Spitals Bürgermeister Reinhard Reisinger (SPÖ) ist sauer.
Die Unruhe soll aufgekommen sein, nachdem am Wochenende offenbar rund 120 weitere Burschen, teils schon erwachsene Männer, in das ehemalige Hotel durch das Innenministerium einquartiert wurden. Reisinger habe davon nichts gewusst und verstehe die Vorgehensweise nicht. Er rief ein Abkommen mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in Erinnerung, wonach nur noch 50 Jugendliche in dem Heim untergebracht werden sollen.
Gemeinderat tagt nun
Welche jungen Männer nun neu dazugekommen seien, wisse der Bürgermeister noch gar nicht, weil er noch keine Anmeldungen vorliegen habe. Dienstagabend soll in der Gemeinderatssitzung besprochen werden, wie nun seitens der Kommune weiter vorgegangen wird. Eine im Vorjahr abgeblasene Blockade der S6, Semmering Schnellstraße, könnte wieder Thema werden: "Die Bevölkerung hatte sich gerade erst beruhigt." Mit den 50 Burschen hatte man ein gutes Auskommen, sie spielten Fußball und begannen sich zu integrieren, sagte Reisinger zur APA.
Die Kontrollen internationaler Reisezüge haben am Brenner offenbar zu einer grotesken Situation geführt. Der Südtiroler LAbg. Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) berichtete am Dienstag von einem Zwischenfall, bei dem sechs österreichische Beamte von einem italienischen Staatspolizisten quasi festgenommen wurden, weil sie am Brenner einen Reisezug für Kontrollen in Richtung Norden besteigen wollten.
Bei den Beamten handelte es sich um Polizisten aus dem Burgenland, die wegen des G 7-Gipfels bzw. des Bilderbergtreffens nach Tirol abkommandiert worden waren. Beim Landespolizeikommando in Innsbruck bestätigte man den Vorfall, der sich bereits am 28. Mai ereignet habe. Der italienische Kollege sei offenbar von dem bilateralen Vertrag zwischen Österreich und Italien nicht informiert gewesen und habe sich durch das Auftreten der sechs Burgenländer in Uniform samt Dienstwaffe "irritiert" gefühlt.
Bei Trilateralen Kontrollen gemeinsam mit deutschen Polizisten erfolgten diese Kontrollen sogar bereits ab Bozen. Der Bahnhof am Brenner befinde sich eben auf Südtiroler Seite und damit auf italienischem Staatsgebiet.
Ein Anruf aus Innsbruck bei den zuständigen Stellen in Bozen habe die Situation dann entschärft. Die sechs Burgenländer hätten ihren Dienst fortsetzen dürfen. Es gebe mittlerweile auch eine offizielle Entschuldigung.
Laut Knoll habe der "wütende" italienische Beamte seine österreichischen Kollegen "beschimpft". Sie hätten an Ort und Stelle stillstehen müssen und sich nicht bewegen dürfen. Erst nach zwei Stunden sei die "Amtshandlung" beendet gewesen. Knoll kündigte eine Anfrage im Landtag an, um in Erfahrung zu bringen, um welchen Beamten es sich handle, auf wessen Befehl er gehandelt habe und welche Disziplinarmaßnahmen es für diesen Vorfall geben werde.
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