Rocker: Ex-Präsident nach Razzia in Haft
Innerhalb der Rockergruppierung United Tribuns gärt es seit Monaten. Die in Deutschland in Drogen-, Rotlicht- und Tötungsdelikte verwickelte bosnische Gruppierung ist gespalten, im Februar legte das einstige Hoffnungscharter Passau seine Kutten nieder und trat aus. Seither dürften die übrig gebliebenen Rocker ohne Club massiv in den Drogenhandel eingestiegen sein.
Am Montag wurde der 42-jährige Ex-Präsident Peter H. aus Schärding von Beamten der "Cobra" verhaftet. Er steht im Verdacht, Kokain, Ecstasy, Speed und Cannabis im großen Stil verkauft zu haben. Laut oberösterreichischer Polizei nutzte er "die hierarchischen Strukturen seiner Rockergruppierung zum Zwecke des gewerbsmäßigen und gewinnbringenden Suchtmitthandels aus. Zum Teil beauftragte er rangniedrigere Mitglieder mit dem Verkauf der Suchtmittel, welche den Erlös an ihn abliefern mussten." Nach monatelangen Ermittlungen wurde H. ausgeforscht, er soll zum Teil geständig sein.
Den United Tribuns wird seit ihrer Gründung vorgeworfen, vor allem im Menschenhande´l aktiv zu sein. Von Drogen distanzierten sich die Mitglieder, die teilweise in der Türsteherszene aktiv sind, immer wieder. In Österreich sind vor allem die beiden Charter in Linz und Wien aktiv. Nach Streitigkeiten mit den alteingesessenen Hells Angels vor allem in Kärnten war es in den vergangenen Monaten wieder eher ruhiger um deren Mitglieder geworden.
"Mit Drogen wollen wir nichts zu tun haben, wir sind Sportler", sagt ein ranghohes Mitglied zu dem aktuellen Fall gegenüber dem KURIER.
Das Chapter in Passau war mit Motorrädern ausgerüstet und sollte der Tribuns als Einstieg in die Welt der Vollblut-Rocker gedacht sein. Nun wurde das einstige Elite-Chapter von der Polizei gesprengt.
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