Riesiger Hangrutsch in Tirol: Zwei Tote

Riesiger Hangrutsch in Tirol: Zwei Tote
Eine Mure riss einen Pkw auf der Zufahrtsstraße zur Inzinger Alm in Zirl mit in die Tiefe. Beide Insassen kommen ums Leben.

Es war ein tragischer Einsatz, bei dem Feuerwehrmänner bei Inzing in Tirol ihr Leben riskierten: Denn beim riesigen Hangrutsch, der am Sonntag die Zufahrtsstraße zur Inzinger Alm verlegt hatte, war entgegen ersten Erkenntnissen doch ein Auto mitgerissen worden. Beide Insassen wurden getötet.

Ob es sich bei den Opfern tatsächlich um die beiden Einheimischen Benedikt S., 31., und Nadja W., 24, handelt, kann erst nach Abschluss der gerichtsmedizinischen Untersuchungen bestätigt werden. Ein Mann, der mit seinem roten Ge­ländewagen talwärts fuhr, dürfte das Paar noch vor drei Felsblöcken gewarnt haben, die den Weg blockierten.

Am Sonntag um 13.11 Uhr ging die Meldung vom Hangrutsch bei der Polizei ein. Auf dem Weg dorthin berichtete ihnen der Augenzeuge noch von den drei Felsblöcken. „Als wir eintrafen, war der Hang schon herunten“, sagt Polizeieinsatzleiter Erwin Haslwanter. Schnell wurde der Weg gesperrt. Aber als Suchflüge keine Hinweise auf mögliche Verschüttete ergaben, rückten die Einsatzkräfte gegen 16 Uhr aus dem gefährlichen Gelände wieder ab.

Abbruch

 „Erst um 18.13 Uhr gab es einen ersten Hinweis, dass ein Auto mitgerissen worden sein könnte", berichtet Bezirkspolizeikommandant Gerhard Niederwieser. 150 Mann standen im Einsatz. Gegen 19.40 Uhr stießen sie auf das Auto. Erst nach mehr als einer Stunde war die Frau geborgen – während Landesgeologe Gunther Heißel auf Bewegungen im Hang achtete. „Dann, als ich mehr gehört als gesehen habe, beschlossen wir, den Einsatz abzubrechen." Das zweite Opfer wurde erst am Montag kurz vor 12 Uhr geborgen.

„Beide hatten keine Überlebenschance", sagt Feuerwehrkommandant Roman Thaler. Der Wagen war 300 Meter weit mitgerissen worden, bis auf die gegenüber liegende Talseite, und lag dort mit der Bodenplatte nach oben. Und doch „hätte niemand dieses Ereignis voraussagen können", betont der Landesgeologe. Die Ursachen sieht er im vielen Schnee des letzten Winters, der auf warmen Boden fiel. In den konnte auch das Schmelzwasser gut eindringen. „Dazu kamen die vielen Niederschläge der letzten Wochen."

 

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