Erster Prozess gegen "Rechtsrocker": 18 Monate unbedingt für Dealer namens Speedy

Erster Prozess gegen "Rechtsrocker": 18 Monate unbedingt für Dealer namens Speedy
Nach riesen Waffenfunden bei Rechtsrockern musste sich Ex-Nazi-Größe am Freitag vor Gericht verantworten. Ein Wiedersehen.

Es ist kurz vor 9 Uhr, als im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Ried, das Rechnen beginnt. 210 Gramm, 100 Gramm, 10 Gramm, 100 Gramm.

Die Rede ist von Drogenmengen. Meistens Speed. Verkauft soll sie jener 42-jährige Innviertler haben, der mit schwarzer Fleece-Jacke, kurz geschorenen Haaren und Stiernacken auf der Anklagebank Platz genommen hat. Spitzname: Speedy.

Jener Mann, der seit Juni und einem der größten Waffenfunde der vergangenen Jahrzehnte in Österreich in U-Haft sitzt.

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Damals waren 100 Waffen im Wert von 1,5 Millionen Euro bei Cobra-Zugriffen in OÖ und auf einem Bauernhof in NÖ sichergestellt worden. Ein großer Schlag gegen die Rocker-Kriminalität, die offenbar eng verwoben mit der rechtsextremen Szene mafiaähnliche Geschäfte machte. Und einen Rocker-Krieg der Bandidos gegen die Hells Angels starten wollte.

Weitere Ermittlungen anhängig

Vor Richter Stefan Kiesl sitzt der 42-Jährige am Freitag vorerst "nur" wegen eines Teils der Vorwürfe, konkret wegen des Umgangs mit Suchtgiften und Drogenhandels. Weiters wird wegen des Verdachts auf Verbrechen nach dem Verbotsgesetz, Vergehen nach dem Waffengesetz und der kriminellen Vereinigung ermittelt.

Nach der gut einstündigen Verhandlung lautet das Urteil 18 Monate unbedingt. Nicht rechtskräftig.

Der Prozess, er gibt erstmals Einblick in die Welt jener Männer, die offenbar hinter dem rechten Rockerkrieg stehen sollen.

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