Rockerkrieg: Größe aus rechter Szene im Oktober vor Gericht
Im Juni schien alles so klar. Sechs Männer wurden in OÖ und NÖ in U-Haft genommen, nachdem eines der größten Waffenarsenale der vergangenen Jahrzehnte bei ihnen sichergestellt wurde. Wert: 1,5 Millionen Euro. Mit 35 Langwaffen, 25 Maschinenpistolen, 100 „normalen“ Pistolen und Granatwerfern wollten die Anhänger der Bandidos offenbar in den Rocker-Krieg gegen die Hells Angels ziehen. So die Polizei.
Unter den Festgenommenen dürften alte Bekannte des Objekts 21 sein: Jener Gruppe schwerkrimineller Rechter, die auf einem Bauernhof in OÖ einen Nazi-Verein aufzogen haben. Zwischen verbotenen Rechtsrock-Konzerten ließ man sich für Anschläge auf Bordelle bezahlen, handelte mit Drogen und Waffen.
LG Wels nicht zuständig
Um Drogen geht es nun auch wieder im Oktober. Wenn der erste der sechs Festgenommenen der mutmaßlichen Nazi-Rocker vor Gericht steht. Einst Co-Chef und Mieter des Objekts 21 und „zuständig für Drogen“, wie es in Protokollen von einst steht.
Doch hier kommt es zur ersten Unklarheit. Denn sollte der Prozess der ersten Teilanklage nach dem Suchtmittelgesetz zunächst in Wels verhandelt werden, erklärte sich das dortige Landesgericht kurzerhand für „örtlich unzuständig“. Bei der Staatsanwaltschaft Ried kommentiert man dies auf KURIER-Anfrage als „Geplänkel der Justiz“. Nun fühlt sich eben das Landesgericht Ried für die einstige mutmaßliche Größe im Nazi-Netzwerk berufen.
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