Republik schenkt Wien die Gastromeilen Donaukanal und Copa Beach

Republik schenkt Wien die Gastromeilen Donaukanal und Copa Beach
Die Stadt Wien wächst dadurch um 150.000 Quadratmeter. Was das für Folgen hat.

Ulli Sima (SPÖ) darf sich freuen: Im kommenden Jahr bekommt die Wiener Umweltstadträtin 150.000 Quadratmeter Grundstücke in bester Lage, direkt am Wasser. An der Alten Donau, an der Neuen Donau und am Donaukanal.

Und das sogar geschenkt. Von einem FPÖ-Minister.

Entsprechende Informationen des KURIER bestätigen beide Seiten. Grund dafür ist, dass die Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) im kommenden Jahr aufgelöst wird. Über diese 1927 gegründete Konstruktion gehören diese Grundstücke dem Bund, denn die Wasserwege sind Angelegenheit der Republik.

Republik schenkt Wien die Gastromeilen Donaukanal und Copa Beach

Stadträtin Sima, Gewässermanagement-Chef Jank

„Wenn wir einen Würstelstand bauen wollen, müssen wir drei Leute fragen und eine Sitzung einberufen“, erklärt Sima. Der Bund (in Gestalt des Verkehrsministeriums) hätte so sogar die Möglichkeit das Donauinselfest mit einem Federstrich zu verhindern.

Versuche, all dies zu ändern, scheiterten schon als Michael Häupl noch Umweltstadtrat war. Das war 1995. Die Folge ist, dass etwa bei den Rechtsstreitigkeiten rund um Copa Beach und Donaukanal mitunter alle Seiten Anwälte stellen müssen. Allein dadurch entstehen Kosten in Millionenhöhe.

Im Mai sollen die Gesetze beschlossen werden, gegen Jahresende dürften die Grundstücke an die Stadt übergeben werden. Sima (SPÖ) lobt das gute Einvernehmen mit Verkehrsminister Norbert Hofer ( FPÖ): „Wir sind so weit wie noch nie in dieser Angelegenheit.“ Bei der DHK heißt es: „Auf operativer Ebene sind die nötigen Vorbereitungen getroffen worden, eine finale politische Abstimmung folgt.“

Republik schenkt Wien die Gastromeilen Donaukanal und Copa Beach

Sunken City (links), Copa Beach (rechts)

Noch sind die DHK und die Stadt Wien (über die Tochterfirma Wiener Gewässermanagement) in rechtliche Streitereien mit alten Pächtern verwickelt. Aber sowohl am Donaukanal als auch am Copa Beach gewinnen sie alle wichtigen Prozesse. Dass es derart mühsam wird, überraschte selbst die Verantwortlichen. Doch die Mühe scheint sich zu lohnen, beide Areale sorgen für Freude bei den Besuchern.

Dabei ist die Neugestaltung der Wiener Flaniermeilen eher erst am Beginn. Der Copa Beach hat die erste Bauphase vollendet, als nächstes stehen Winter-Aktivitäten (etwa ein Markt) auf dem Plan, dazu sucht man aktuell Interessenten für die Turmbauten. Auch ein weiteres fixes Restaurant neben dem Rembetiko ist ein Thema.

Republik schenkt Wien die Gastromeilen Donaukanal und Copa Beach

Rembetiko - stromaufwärts wird noch ein Restaurant gebaut

Als Fernziel soll die Copa eines Tages mit der Sunken City gemeinsam eine Volljahresdestination (so wie auch der Donaukanal) werden. Bei der „versunkenen Stadt“ laufen in zwei Jahren die Verträge mit der Familie Hofbauer aus, auch dort wird es ein neues Konzept und eine Ausschreibung geben: Weniger Lokale direkt im Wasser und Ganzjahresbetrieb dürften hier die Ziele werden.

Neue Brücke über die Donau?

Dafür müsste allerdings auch eine winterfeste Verbindung mit der Copa statt der gelben Behelfsbrücke geschaffen werden. Eine Möglichkeit wäre eine Verlängerung der Isidro-Fabela-Promenade auf die Donauinsel.

Darüber kann die Stadt künftig im Alleingang entscheiden.

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