Reiseverkehr hatte es in sich: ÖAMTC zählte 537 Staus im Sommer
Im heurigen Sommerreiseverkehr hat der ÖAMTC 537 Staus verzeichnet. Das entspreche einem leichten Rückgang von zwei Prozent gegenüber 2022. Im Vergleich zur Zeit „vor Corona“ aber „ergibt sich ein mehrjähriger Rückgang um rund 14 Prozent“, so die Fachleute am Dienstag. Dieser sei „durch Veränderungen im Reiseverhalten vor allem der deutschen Urlaubenden erklärbar“: Immer öfter würden die stauanfälligen Wochenenden, wenn möglich, gemieden.
Gezählt wurden wie immer Staus mit einer Länge von mehr als 1,5 Kilometern bzw. Verzögerungen von mindestens 15 Minuten an den Samstagen und Sonntagen während der Ferien in Österreich. „Es weichen immer mehr Urlaubende auf andere Wochentage aus. Das ist besonders bei uns im Großraum Salzburg spürbar“, sagte Andrea Ofner vom ÖAMTC-Salzburg. „Vor allem zur schulfreien Zeit in Bayern ist das Verkehrsaufkommen ab Donnerstagabend sehr stark. Staus an die zehn Kilometer bei der Einreise am Walserberg sind an Freitagabenden keine Seltenheit.“
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Wie im Vorjahr wirkten sich die Durchfahrtssperren entlang der Transitrouten aus: „Der Ausweichverkehr konnte wieder nachhaltig verringert werden. Die Ab- und Durchfahrtssperren in Salzburg und Tirol wurden zusammen mit dem ADAC auch in Deutschland intensiv kommuniziert. Das Staugeschehen konnte dadurch auf die Haupttransitrouten konzentriert werden. Staus auf Ausweichrouten konnten wir in Salzburg kaum noch beobachten“, so Ofner.
Nachtstunden genutzt
Auf den Transitrouten in Tirol zeichnete sich 2023 laut ÖAMTC-Mobilitätsinformationen ein anderes Phänomen ab. „Hier werden offenbar von vielen deutschen Reisenden die Nachtstunden für die Fahrt in den Italien-Urlaub genützt. Gegenüber den Balkan-Ländern sind die Fahrzeiten nach Italien kürzer, Nachtfahrten also zumutbar. In Tirol entstanden dadurch 2023 zwar etwa gleich viele, aber um einiges kürzere Staus als im Vorjahr.“
Einen weiteren Trend sieht der ÖAMTC in der Ausweitung der Urlaubssaison. Selbst Anfang September reißt der Touristenstrom Richtung Süden nicht ab: „Wer nicht die Schulferienzeit nutzen muss, weicht auf die Nebensaisonen aus.“
Tirol verzeichnete mit 129 (24 Prozent) die meisten Staus, gefolgt von Salzburg mit 94 (17,5 Prozent). 2021 war die Reihung noch umgekehrt. Als Nadelöhr erwies sich einmal mehr die Fernpassstrecke (B179). Am dritten Platz landete mit 82 Staus (15,27 Prozent) die Steiermark - etwa je ein Viertel entfielen auf Überlastung, Unfälle, defekte Fahrzeuge und Baustellen.
Verkehrsüberlastung war mit 193 Fällen (35,94 Prozent) erneut die Hauptursache für Staus. 2022 waren sogar 42,15 Prozent darauf zurückzuführen. Unfälle seien heuer zu 35,2 Prozent ursächlich gewesen, ein Plus von fast fünf Prozent.
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