Regionalbahn quer durch Innsbruck nimmt Fahrt auf

Regionalbahn quer durch Innsbruck nimmt Fahrt auf
Der Ausbau des Innsbrucker Straßenbahnnetzes ist vollendet. Bis 2023 sollen zwei Nachbargemeinden angebunden werden

Eine neue Straßenbahntrasse von einem Ende der Stadt ans andere zu legen, ist bei den beengten Verhältnissen in Innsbruck eine besondere Herausforderung. Auf nahezu allen Hauptverkehrsrouten ist es denn auch in den vergangenen acht Jahren Bauzeit im Zuge der Arbeiten zu massiven Behinderungen gekommen.

Das Murren in der Bevölkerung war dementsprechend groß. Doch am 26. Jänner nimmt die Regionalbahn nun auf zwei neuen Linien mitten durch das Zentrum Fahrt auf. Sie verbindet den Stadtrand im Westen mit jenem im Osten. Und von dort sollen in zwei weiteren Schritten die Nachbargemeinden Völs und Rum angebunden werden.

Verhandlungen

Die Finanzierung für diese Ausbauschritte steht allerdings noch nicht. „Wir sind in intensiven Verhandlungen mit dem Verkehrsministerium. Und es schaut gut aus, dass wir kriegen, was wir brauchen“, erklärte Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

„Das ist ein Meilenstein für Innsbruck und auch für das Umland“, freute sich Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne). Für die ebenfalls grüne Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl zeigt das Projekt, dass „die Probleme von großen Städten nur gelöst werden können, wenn man den ganzen Zentralraum mitdenkt.“ Bis 2021 soll Völs, bis 2023 Rum angebunden sein.

290 Millionen Euro

Im Endausbau können Öffi-Pendler mit der Regionalbahn direkt in die Stadt fahren, ohne dafür den Hauptbahnhof ansteuern zu müssen. 290 Millionen Euro haben Stadt und Land für die Erweiterung des Straßenbahnnetzes und die Anschaffung der notwendigen zusätzlichen Tram-Garnituren investiert.

Damit steigen auch die Beförderungskapazitäten. Die neue Bahn wird die Innsbrucker Bus-Linie O, die ebenfalls quer durch die Stadt gefahren ist, ersetzen. „Wir haben dadurch 40 Prozent mehr Plätze“, erklärt Martin Baltes, Geschäftsführer der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB), der das Projekt von Anfang an begleitet. Jede Tram bietet 160 Fahrgästen Platz, und damit um 50 mehr als in einem Gelenkbus. Das sei auch nötig, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, sagt Baltes. Im Vorjahr haben die IVB erstmals 67 Millionen Fahrgäste befördert.

Der Öffi-Verkehr macht in Innsbruck laut Schwarzl bereits 21 Prozent des Verkehrs aus – und ist damit dem Pkw-Anteil (26 Prozent) bereits dicht auf den Fersen.

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