Raubmord: Verdächtige kehrten an Tatorte zurück

Vermutlicher Raubmord in der Salzburger Gemeinde Köstendorf Foto: Franz Neumayr 4.12.2012 Im Bild der Tatort mit den Ermittlern der Salzburger Polizei
Die Staatsanwaltschaft ließ die Überfälle in Köstendorf und Straßwalchen nachstellen.

Die sonst so beschaulichen Gemeinden Köstendorf und Straßwalchen im Flachgau wurden am Mittwoch zu einem Tummelplatz für Polizei und Presse. Nach dem mutmaßlichen Raubmord an einer Arzt-Witwe in Köstendorf und dem Raubüberfall auf einen 79-Jährigen in Straßwalchen kamen am Mittwoch die drei Tatverdächtigen unter strenger Bewachung an die Orte des Geschehens zurück. Die drei Rumänen – sie sind 21, 31 und 34 Jahre alt – sollen Anfang Dezember eine 83-jährige Frau gefesselt, geknebelt und erstickt haben.

Dabei hinterließen sie Spuren im Haus der Witwe des ehemaligen Gemeindearztes. Diese DNA-Spuren und ein unbeteiligter rumänischer Bettler verrieten sie; seit Anfang 2013 sitzen sie in der Salzburger Justizanstalt in Untersuchungshaft.

Tat-Rekonstruktion

„Wir haben mehrere Beschuldigte und mehrere Versionen“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Marcus Neher. Daher ordnete das Gericht eine Rekonstruktion an den beiden Tatorten an, die dafür großräumig abgesperrt wurden. Dabei sollte geklärt werden, ob der Tathergang denn so möglich ist, wie er von den Verdächtigen geschildert wurde – und ob ihre Versionen mit dem Spurenbild zusammenpassen.

Der Lokalaugenschein der Ermittler begann in Straßwalchen im Haus von Franz Haidinger. Der 79-Jährige hatte hier Anfang September 2012 einige der dunkelsten Stunden seines Lebens durchmachen müssen: Zwei Täter hatten den alleinstehenden Mann in dessen Bauernhaus aufgesucht. Sie schlugen auf ihn ein und stachen ihm ein Messer in den Oberschenkel, dann knebelten und fesselten sie den Pensionisten. Schwer verletzt konnte er sich zu einer Nachbarin retten.

Mittlerweile ist Haidinger ins Altersheim gezogen; sein Bauernhaus besucht er dennoch regelmäßig, um seine Katze zu füttern.

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