Sympathietest für die Bundesländer: Warum (fast) niemand die Wiener mag

Was haben der Kärntner Dialekt, der Wiener Grant und die Salzburger Festspiele gemeinsam? Sie sind (mehr oder weniger) liebevolle Klischees, an die wohl viele denken, wenn von den jeweiligen Regionen die Rede ist. Und sie prägen somit auch, ob ein Bundesland (mehr oder weniger) positiv wahrgenommen wird.
Das Meinungsforschungsinstitut OGM ließ nun erheben, welche Bundesländer die Österreicher am sympathischsten finden.
Der Sieger: 84 Prozent finden die Salzburger sympathisch. „Viele verbinden damit Mozart, Hochkultur, fesche Tracht und Fußball: Das sorgt für Sympathie“, beschreibt OGM-Geschäftsführer Wolfgang Bachmayer.

Auf dem letzten Platz: die Wiener. Nur 61 Prozent können sich für die Bewohner der Hauptstadt erwärmen. Wird der Wiener nach wie vor als Grantler gesehen? „Na sicher – die Tiroler gelten als kantig, die Wiener als grantig“, erwidert Bachmayer und lacht. Wiewohl dies auch auf den „Hauptstadt-Effekt“ zurückzuführen sei: „Es heißt, da kommen die Großkopferten und die Oberg’scheiten her.“

Tendenziell gebe es ein Ost-West-Gefälle, wobei die westlichen Bundesländer mehr Sympathie ernten: „Tirol etwa verbindet man mit Bergen, Natur und Urlaub“, so Bachmayer.

Dialekt wurde zum Markenzeichen
Ähnlich Kärnten: „Es steht stellvertretend für vieles, was unser Land sympathisch macht, nämlich die Landschaft und die Wesensart der Menschen.“ Eine Rolle spielen auch Sympathiebotschafter: „Etwa Armin Assinger. Während man Dialekt früher vermieden hat, gilt es heute als sympathisches Markenzeichen.“

Erwähnenswert sei der Imagewandel der Burgenländer: „Früher kannte jeder einen Burgenländerwitz – aber der stirbt aus“, so Bachmayer.

Das zeige den steigenden Respekt: „Was den Wohlstand betrifft, galt die Region ja lange als Schlusslicht.“ Heute verbinde man damit eine schöne Landschaft, Wein und den Neusiedler See – somit sei das Burgenland „einer der Aufsteiger“ der Umfrage.
Kommentare