Raiffeisen hofft auf baldige Erholung
Es sind zwar "nur" drei Prozent, mit denen die Raiffeisenlandesbank Burgenland (RLB) an der ungarischen Raiffeisen beteiligt ist, aber bei einer Bilanzsumme von 7,3 Mrd. Euro im vergangenen Halbjahr ist die Beteiligung "wertvoll". Die Geschäfte seien zwar schon besser gelaufen, aber Zeiten wie diese müsse man akzeptieren, meint RLB-Generaldirektor Julius Marhold.
60 burgenländische Betriebe haben sich in Ungarn niedergelassen, 350 pflegen Kontakte mit ungarischen Partnern und sind an Geschäftsanbahnungen interessiert, sagt Marhold. Durch die Nähe sei es auch Klein- und Mittelbetrieben möglich, den Markt intensiv zu bearbeiten und mit Zweigniederlassungen präsent zu sein. "Gemeinsam mit der Raiffeisenbank Ungarn können wir Kunden ein professionelles Service an Bankdienstleistungen und Unterstützung durch fundierte Tipps für den regionalen Markt bieten", sagt Marhold. Burgenländern könne nicht egal sein, wie es den Nachbarn gehe. "Geht es den Ungarn gut, geht es uns auch gut".
Doch den Ungarn geht es derzeit nicht gut. Marhold spricht von einer "Delle in der Entwicklung" und hofft auf baldige Erholung.
Laut Heinz Wiedner, Generaldirektor der Raiffeisenbank Ungarn (600.000 Kunden, 2800 Mitarbeiter, 120 Filialen), dürfte die Erholung länger auf sich warten lassen, "weil die ungarische Wirtschaft am Boden ist". Er sieht Hoffnung, wenn die populistische Politik etwas pragmatischer werde.
Auch die Situation am Bankensektor sei schwierig: Wegen der Besteuerung der Bilanzsumme, unabhängig davon, ob man Gewinn mache oder nicht. Und wegen der Besteuerung jedes Geldflusses. Wiedner: "Das werden wohl auch Kunden zu spüren bekommen und macht es enorm schwierig für Banken, profitabel zu sein".
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