Ragweed ist kaum mehr zu stoppen

Eigentlich stammt die Pflanze aus Nordamerika, sie fühlt sich aber auch im Burgenland wohl.

Es wächst am Wegesrand, auf Lagerplätzen und „überall dort, wo sonst nichts wächst“, erklärt Alfred Brasch von der Landwirtschaftskammer Burgenland. Auf den Feldern im ganzen Land sieht man das Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) auch immer mehr auf landwirtschaftlichen Flächen. Eigentlich stammt die Pflanze aus Nordamerika, sie fühlt sich aber auch im Burgenland wohl. Überall dort, wo schlechte Bedingungen herrschen, kann das genügsame Ragweed gedeihen.

Allergien

Die Pollen der Pflanze sind starke Allergieauslöser, sie können Schnupfen, Bindehautentzündung, Bronchitis, allergischen Asthma bis zu Atemnot verursachen. „Für Allergiker verlängert sich durch das Ragweed die Pollensaison bis in den Oktober“, weiß Brasch. Für Landwirte kann ein Befall zwischen 20 und 70 Prozent Ernteverluste bedeuten.

Am Donnerstag forderten die Grünen im Burgenländischen Landtag eine „Melde- und Vernichtungspflicht“ von Ragweed. Im Oktober soll der Vorschlag entschieden werden. „In Ungarn gibt es so etwas bereits, weil das Problem so massiv ist“, sagt Grün-Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller.

Das Land hat gemeinsam mit Experten der Universität für Bodenkultur, der MedUni und anderen Instituten das grenzüberschreitende Projekt „Joint Ambrosia Action“ mit Ungarn initiiert. Im Rahmen des Projekts soll ein Meldesystem für die Pflanzen aufgebaut werden. „Bei der Meldestelle werden auch die Grundeigentümer auf den Befall aufmerksam gemacht“, sagt Brasch. Werden diese Hinweise ignoriert, seien derzeit keine Sanktionen möglich.

„Es ist aber nicht nur ein Problem der landwirtschaftlichen Bevölkerung“, erklärt Brasch. Privatgärten, Wegeerhalter oder Gemeinden müssten ebenfalls gegen die Ragweed-Plage vorgehen. „Wir fordern Schulungen für Gemeindemitarbeiter, Umweltgemeinderäte und Mitarbeiter der Landesstraßenverwaltung“, sagt Spitzmüller.

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