Pudelnackt auf Rad: Wollte Kollegin imponieren

Raffael R. radelte bei minus 12 Grad nackt durch Villach.
Abgeblitzt und arbeitslos: Mann empfand Fahrt bei minus zwölf Grad als "erfrischend".

Er "wor mit’m Radl do. Es war eine Gaude, eine lustige Geschichte – leider mit traurigem Ende." So fasst der Villacher Raffael R. am "Tag danach" seine skurrile Nacktfahrt bei minus zwölf Grad auf einem Rad durch die Villacher Innenstadt zusammen, die zu einem Polizeieinsatz geführt hatte. Der 25-Jährige wollte damit einer Arbeitskollegin imponieren. Während ihn diese abblitzen ließ, zeigte auch R.s Arbeitgeber wenig Verständnis für die Balzversuche und sprach die Kündigung aus.

Friedvoll, liebestoll

"Die Nachtportierin hatte es mir schon immer angetan. Dienstagfrüh um zwei Uhr bin ich mit dem Rad zum Hotel gefahren. Ich bin eigentlich schüchtern, hatte zwei Cola mit, wollte sie auf einen Drink einladen. Doch sie öffnete mir die Seitentüre nicht", erzählt Raffael R., der als Konditor in dem Viersternbetrieb tätig war.

Pudelnackt auf Rad: Wollte Kollegin imponieren
Raffael R. radelte bei minus 12 Grad nackt durch Villach
Der liebestolle Bursche beschloss, noch einen Zahn zuzulegen, um die Aufmerksamkeit der Angebeteten zu erregen. "Ich ging in eine angrenzende Tiefgarage und habe einen Feuermelder betätigt. Um den Spaß weiter zu steigern, habe ich mich pudelnackert ausgezogen, bin aufs Radl geklettert und hab vor dem Hotel ein paar Runden gedreht. Kalt war’s nicht, eher erfrischend", erzählt der 25-Jährige.

Sein mutiger Versuch, mit dem Gefährt durch die Glas-Drehtür des Hotels zu brausen, scheiterte kläglich. R. blieb samt Radl stecken. Oder um die Worte des Nacktfahrers wiederzugeben: "Es ging in die Hose, die ich längst nicht mehr anhatte. Aber ich konnte mich aus der blöden Lage selbst befreien."

Die Feuerwehrleute staunten freilich nicht schlecht, als sie in diesem Augenblick am vermeintlichen Brandort eintrafen. "Was für ein Anblick: der Mann ist mit einer Seelenruhe nackert mit dem Drahtesel herumgekurvt", erzählt Harry Geissler, Einsatzleiter der Villacher Feuerwehr. "Wir haben ihn gefragt, was das soll. Dann ist er zu Fuß weggerannt." Die verständigte Polizei griff den 25-Jährigen in einer Nachtbar auf – im Adamskostüm.

Mutter brachte Gewand

"Wir haben den Mann in den Streifenwagen verfrachtet und sind mit ihm zum Tatort gefahren. Dort konnten wir nur die Unterwäsche finden", berichtet Mario Nikischer von der Polizeiinspektion Villach. R. musste spärlich bekleidet auf die Wache gebracht werden. Dorthin wurde schließlich auch seine Mutter mit frischer Kleidung gebeten. "Das war peinlich", gesteht der Konditor.

Ein Alkotest beim Betroffenen war übrigens negativ, einen Drogentest verweigerte er. "Nach Abschluss der Erhebungen wird der Villacher wegen Missbrauchs von Notzeichen, Anstandsverletzung und allenfalls wegen weiterer Übertretungen zur Anzeige gebracht", erklärt Nikischer. Damit meint er die offene Frage, ob bei der Nackt-Nachtfahrt Drogen im Spiel waren.

Eine sofortige Konsequenz hatte die Tat bereits. R.: "Mein Arbeitgeber hat wegen der Sache leider die Kündigung ausgesprochen."

Kommentare