Protestwelle in Graz: Klima-Aktivisten klebten sich auf Kreuzung

Klima-Aktivisten blockierten den Frühverkehr in Graz.
Die "Letzten Generation" blockierte am Morgen ein Kreuzung. Bürgermeisterin Kahr kündigte Gespräche mit den Aktivisten an.

Gegen 8 Uhr brachte die Gruppe "Letze Generation Österreich" den Verkehr in Graz stellenweise zum Erliegen. Aktivisten klebten sich auf der Kreuzung Franz-Graf Allee Ecke Glacisstraße fest. Gefordert wurde im Zuge der Protestaktion ein schnelleres Handeln gegen die Klimakrise und für den Umweltschutz. Die nicht angemeldete Versammlung wurde von der Polizei aufgelöst. Die Verkehrsbehinderungen hielten bis gegen 9.30 Uhr an.

Zu den Forderungen gehört Tempo 100 auf der Autobahn, und das Ende neuer Öl- und Gasbohrungen. Die Grazer Stadtregierung wurde aufgefordert, sich „solidarisch hinter die Forderungen der Letzten Generation zu stellen. Erste Gespräche haben stattgefunden und eine konstruktive Basis für Verhandlungen scheint zu bestehen. Deshalb werden wir, sobald die Verhandlungen zum Erfolg führen, die Proteste in Graz bis auf weiteres aussetzen“, hieß es.

Gespräche mit Bürgermeisterin

Die Aktivisten hatten am Ostermontag ein Mail an Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) geschrieben, um ein Gespräch gebeten und dabei ihre Forderungen deponiert. Aus dem Büro von Kahr hieß es auf APA-Anfrage, dass man Kontakt mit den Aktivisten aufgenommen habe und auch ein Gespräch mit Umweltstadträtin und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) hatte. Es soll „zeitnah“ ein Gespräch mit den Aktivisten geben.

FPÖ-Landesparteisekretär LAbg. Stefan Hermann forderte per Aussendung ein hartes Vorgehen. Die Strategie, „die Politik mit gefährlichen Verkehrsblockaden und der damit einhergehenden Bindung polizeilicher Einsatzkräfte unter Druck zu setzen, ist absolut inakzeptabel“, stattdessen müsse „der Rechtsstaat mit ganzer Kraft zurückschlagen“.

Auf die Straße klebte sich Petra Lex (55), die für die katholische Kirche arbeitet: "Seit den 90ern weiß ich, dass wir in die falsche Richtung gehen. Damals war ich zu leise, seit ein paar Jahren bin ich es nicht mehr. Ich übernehme Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft, und das fühlt sich gut und richtig an. Außerdem möchte ich meinen Kindern zeigen, dass ich alles versucht habe."

Martin Brischnik, Architekt und Universitätslektor nahm an dem Protest teil, weil " die Wissenschaft schon seit langem vor den drastischen Folgen der Klimakrise warnt. Diese Warnungen gehen aber durch den Lobbyismus der fossilen Industrien unter. Ein umgehendes Handeln ist in diesem Fall nicht optional, sondern überlebensnotwendig."

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