Den Zuschlag erhielt nach dem Verfahren die Schweizer Firma RUAG, die im Besitz der Schweizer Eidgenossenschaft ist. Es ist der ehemalige Rüstungsbetrieb der Schweizer Armee. Deren (mannstoppende) Munition verwendet auch die deutsche Polizei. Auch in Österreich alte lange als Favorit.
„Mit der Einführung der neuen Einsatzmunition wird auf die gestiegene Gewaltbereitschaft reagiert. Die höhere Energieabgabe ermöglicht eine schnellere Wirkung und im Zusammenhang mit einer geringeren Durchschlagskraft zusätzlich die Verringerung einer Fremdgefährdung“, sagt Innenminister Karl Nehammer.
Die Ausschreibung wurde im Dezember 2019 veröffentlicht, im Juni 2020 allerdings widerrufen. Es seien „Widersprüche zu den Ausschreibungsunterlagen, fehlende Nachweise über Befugnisse und die fehlende Nennung von Unternehmen“ aufgetreten. Ein Bieter klagte dagegen und bekam nun vor dem Bundesverwaltungsgericht recht, die Widerrufsentscheidung wurde für nichtig erklärt.
Aus dem Ressort heißt es, „ein für den universellen Polizeieinsatz geeignetes schadstoffreduziertes Deformationsgeschoß besteht aus einem mantellosen Metallkörper mit einem vorderen, sich zur Spitze des Geschoßes hin verjüngenden Teil und einem hinteren, im Wesentlichen zylindrischen Teil. Mit einem derartigen Geschoß wird eine gezielte Deformation erreicht. Das Geschoß wird zu einer pilzähnlichen Gestalt deformiert.“
Die Deformation des Geschoßkörpers stoppe dann, wenn die auf den Geschoßkörper einwirkende Energie zur Deformation nicht mehr ausreicht. Die Werkstoffzusammensetzung sowie die anschließende Wärmebehandlung eines solchen Geschoßes führen laut Innenministerium zu einem optimalen Deformationsverhalten.
Die entsprechende Lieferfrist dürfte drei bis vier Monate betragen, wenn es keine Corona-bedingten Lieferverzögerungen gibt. Bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres könnte die neue Munition eingesetzt werden, hofft man im Innenministerium.
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