Skitourengeher über Nacht in Gletscherspalte

Zur Rettung kam ein Hubschrauber zum Einsatz (Symbolbild)
Österreicher und Bayer stürzten bei Fusch fünf Meter tief ab. Hilfseinsatz extrem gefährlich.

In eine Gletscherspalte in 3250 Meter Höhe waren zwei Männer Samstagvormittag am Großen Wiesbachhorn gestürzt. "Wir werden es zeitig in der Früh weiter versuchen", erklärte der Einsatzleiter der Bergrettung, Paul Hasenauer. Bei schlechtem Wetter und kaum Sicht waren die Rettungsversuche im Laufe des Tages gescheitert. Am Abend wurde der Einsatz auch für die Helfer zu riskant und wurde abgebrochen. Die Alpinpolizei wollte über das Handy auch nachts mit den Männern in Kontakt bleiben, hieß es. In der Spalte seien sie windgeschützt und hätten laut Bergrettung gute Chancen, die Nacht zu überleben.

Vier Meter tief

Rund 300 Meter unterhalb des Gipfels waren die zwei Skitourengeher – ein Bayer und ein Österreicher – in eine Gletscherspalte gestürzt. Sie konnten via Handy einen Notruf absetzen, sich aber allein nicht befreien. "Sie sind rund vier Meter abgestürzt, zumindest einer der beiden dürfte sich auch leicht verletzt haben", sagt Maria Riedler, Sprecherin der Salzburger Bergrettung.

Ein Team der Bergrettung Fusch machte sich zu ihrer Bergung auf, konnte wegen der widrigen Bedingungen – es herrschte akute Lawinengefahr – zu Fuß aber nicht zu den Hobby-Sportlern vordringen.

Der Crew des Notarzthelikopters Alpin 6 gelang es zunächst zwar, die Spalte von der Luft aus auszumachen. Wegen der zunehmend schlechter werdenden Sicht musste der Hubschrauber jedoch wieder umdrehen. Riedler: "Nebel und Wolken sind so dicht geworden, dass die Unfallstelle nicht mehr zu sehen war." Schließlich musste ein Lastenhubschrauber angefordert werden, der auch bei Dunkelheit fliegen kann. Letztlich aber erfolglos.

Im Tiroler Sellraintal wurden am Samstag bei einem Lawinenabgang zwei Personen verletzt. Die Schneemassen waren gegen 11.30 Uhr in der Schrankogelgruppe bei St. Sigmund abgegangen.

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