Das Ziel: Dem Dauerparken und dem sowieso illegalen Campieren in direkter Seenähe ein Ende zu bereiten. Diese Maßnahme hat Auswirkungen auf umliegende Seegemeinden, die noch über entsprechende Parkflächen verfügen.
Jene Gemeinde, die das Nachtparkverbot am Ostufer direkt zu spüren bekommt, ist Unterach am Attersee, im Süden gelegen. „Wir arbeiten gerade selbst eine Verordnung aus, die bestenfalls noch vor dem Sommer in Kraft tritt“, sagt Bürgermeister Georg Baumann.
"Thema quält uns"
Denn die Probleme mit Dauerparkern und illegalen Campern gibt es auch hier: „Das Thema quält uns. Ich habe prinzipiell keine Freude, alles zu verbieten und alle zu maßregeln.“ 90 Prozent der Camper seien super Leute, befindet Baumann: „Wegen der zehn Prozent, die ihren Müll dalassen, denen alles egal ist und die glauben, ihnen gehört die Welt, braucht es leider diese Regeln.“ Die Gemeinde Unterach musste deshalb gerade ein Grillverbot an allen öffentlichen Badeplätzen erlassen.
Die prekäre Parkplatzsituation rund um den Attersee – speziell an den Wochenenden – bestreitet KURIER-Leser Alois Imlinger nicht. Er hält jedoch fest: „Das Problem ist sicher nicht so zu lösen, sondern nur durch weitere Uferflächen für alle und den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs.“
Auch mehr Wohnmobil-Stellplätze wären laut dem Oberösterreicher ein Gebot der Stunde, er schlägt in Kammer am Attersee das freie Areal des alten Bahnhofs vor. „Die Allgemeinheit hat ein Recht darauf, den See für die Erholung zu nutzen. In anderen Ländern ist das gesamte Ufer von Seen unverbaut und öffentlich zugänglich“, ärgert sich Imlinger.
Keine offiziellen Plätze
Er kritisiert: „Wir möchten auf offiziellen Standplätzen stehen, nur gibt es die am Attersee leider nicht. Ich selbst bin mit dem Wohnmobil seit Jahrzehnten im Ausland unterwegs, überall herzlich willkommen, überall die nötige Infrastruktur, nur bei uns am Attersee nicht.“
Auf mehr Standplätze von privaten Anbietern hofft auch Unterachs Bürgermeister Baumann: „Vielleicht beeinflusst ja die Nachfrage das Angebot positiv.“ Wenn es um potenzielle, private Betreiber geht, hat Weyreggs Bürgermeister Michael Stur genug zu erzählen: „Da gibt es tatsächlich einige, die gefordert haben, dass ihnen die Gebühren für die Umwidmung erlassen werden.“
Das erste Resümee nach der Umsetzung des Nachtparkverbots ist gut: „Es wurden etliche Kontrollen durchgeführt, von uns und auch von der Polizei.“ Die Gemeinde selbst könne nicht strafen, aber sehr wohl dokumentieren, fotografieren und dann Anzeige erstatten. Die Entwicklung sei sehr zu begrüßen, „nun haben endlich auch Tagesgäste wieder die Chance auf einen Parkplatz in Seenähe. Das wirkt sich positiv auf die Region aus“, ist sich Stur sicher.
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