Kältetelefon: Wie Sie helfen können, wenn die Temperaturen fallen

Kältetelefon: Wie Sie helfen können, wenn die Temperaturen fallen
Ein Klingeln kann Leben retten: Mit einem Anruf beim Kältetelefon können obdachlose Menschen österreichweit mit dem Notwendigsten vor dem Erfrieren geschützt werden.

Der Jänner war einem Klimabericht zufolge der wärmste, der je gemessen wurde, wie der Klimawandeldienst des EU-Programms Copernicus im britischen Reading berichtete. Trotz Rekordtemperaturen im Vormonat kehrt nun aber wieder der Winter in Österreich ein. Aktuell macht sich das Tiefdruckgebiet "Max" im Land breit.

Obdachlosigkeit und Eiseskälte

Wetterwarnungen gibt es für das kommende Wochenende deshalb für mehrere Bundesländer. Wenn das Wetter kalt und eisig wird, verlassen viele Menschen nur ungern ihre vier Wände. Nicht für alle ist das aber eine Option, um der Kälte zu entkommen. Laut der Caritas (Stand Dezember 2024) sind in Österreich derzeit rund 21.000 Menschen obdachlos. Auch die Zahl der Delogierungen habe zugenommen.

Schutzlos ausgeliefert

"Diese Jahreszeit mit Kälte und Schnee stellt für obdachlose Menschen die gefährlichste und lebensbedrohlichste Zeit des Jahres dar“, mahnte Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler. Obdachlose Menschen sind den extremen Wetterbedingungen oft schutzlos ausgeliefert, das Risiko von Erfrierungen und Kälteverletzungen steigt stark. Unter dieser Mehrfachbelastung können auch Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt für Menschen ohne adäquate Kleidung oder Schlafmöglichkeiten lebensbedrohlich werden.

Je niedriger die Temperaturen, desto wichtiger sei Hilfe für Betroffene, so Tödtling-Musenbichler weiter.

Anruf bei Kältetelefon kann Leben retten

Ein Anruf beim Kältetelefon der Caritas kann deshalb Leben retten:  Über die Nummern des Kältetelefons und die Nothilfe-Hotlines können Streetworkerinnen und Streetworker in ganz Österreich kontaktiert und konkrete Hilfe ermöglicht werden.

Nicht darauf verlassen, dass "eh schon jemand angerufen hat"

Eine Mitarbeiterin des Kältetelefons rät im Zweifelsfall den Kälte-Notruf zu wählen: „Man darf nicht glauben, dass eh schon jemand angerufen hat." Gerade von stark frequentierten Plätzen würde man oft seltener Anrufe erhalten. "Die Passanten denken dann vielleicht, es hat uns sicher schon jemand gemeldet. Aber rufen Sie lieber einmal zu viel an, als gar nicht.“

Weitere Winter-Angebote

Neben dem Kältetelefon sind auch die Winter-Notquartiere, Wärmestuben und Tageszentren Teil des Winterpakets. Die betroffenen Personen erhalten dort einen Schlafplatz, eine warme Mahlzeit oder können sich tagsüber aufwärmen.

Außerdem sind mobile Streetwork-Teams, bestehend aus Sozialarbeitern und Ärzten, zu Fuß und in Kältebussen unterwegs. Sie helfen mit warmen Speisen und Getränken, Lebensmittelpaketen, Decken und kältefesten Schlafsäcken. Außerdem können sie erste medizinische und psychologische Erstversorgung leisten bzw. schnell an zuständige Stellen und Einrichtungen vermitteln, wie es von Seiten der Caritas heißt.

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