"Rollende Bombe" auf Zug in NÖ beschäftigt das Parlament

DB-Tochter DB-Cargo droht Stellenabbau
Anfang März verhindert ein Wagenmeister der ÖBB eine mögliche Katastrophe. Bei zwei Gefahrengut-Waggons wurden Risse bei zwei Rädern entdeckt - solche gefährlichen Risse haben bereits mehrfach zu Vorfällen und auch Explosionen geführt.
2009 starben in der Folge einer Explosion im italienischen Viareggio 32 Menschen. Zwei österreichischen Bahn-Manager wurden deshalb zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Sogar 101 Tote forderte die Entgleisung eines ICE 1998 in Eschede (Deutschland), weil ebenfalls ein Rad nach Rissen brach.
Viele offene Fragen
Obwohl es viele offene Fragen rund um die Entdeckung gibt, die erst nach drei Wochen der Behörde gemeldet wurde, leitete die zuständige Untersuchungsstelle (SUB) im Verkehrsministerium keine Untersuchung ein. Der Vorfall wurde erst durch einen KURIER-Bericht im Juli überhaupt bekannt.
Der Grüne Abgeordnete Lukas Hammer hat nun weitere Hintergründe entdeckt. So hat die Oberste Eisenbahnbehörde bereits im Dezember 2023 eine Sicherheitsempfehlung gegeben. "Die Behörde forderte die Unternehmen auf, die Änderungen ihrer Verfahren zu überprüfen und drohte mit künftigen anlassunabhängigen Prüfungen", heißt es in einer parlamentarischen Anfrage an Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ).
"Diese Sicherheitsempfehlung ist ein klarer Beweis dafür, dass die Behörde bereits lange vor dem Vorfall im März 2025 Kenntnis von massiven Sicherheitsmängeln hatte, die genau zu dem Szenario einer rollenden Bombe führen konnten. Die Tatsache, dass der Vorfall in St. Pölten dennoch eintreten konnte und die SUB daraufhin untätig blieb, ist inakzeptabel."
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Dies falle "zudem in eine Zeit, in der gegen vier – teils leitende – Mitarbeiter der SUB selbst Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien wegen des Verdachts der Begünstigung und des Amtsmissbrauchs laufen, weil sie bei früheren Flugvorfällen Ermittlungen manipuliert haben sollen, um ,schwere Störungen' herunterzustufen."
Hammer möchte nun klären, warum die Behörde untätig blieb und nicht einmal die Europäische Eisenbahnbehörde informiert worden ist.
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