Umsteigen, bitte: Was sich mit dem neuen Fahrplan ab Sonntag ändert

Umsteigen, bitte: Was sich mit dem neuen Fahrplan ab Sonntag ändert
Schneller in den Süden ohne Halt in Wiener Neustadt, und schneller in den Westen: Ein Überblick.

Mit der Eröffnung des Koralmtunnels wird manches auf der Schiene besser. Vor allem Richtung Süden geht es über diese Strecke ab Graz um eine halbe Stunde schneller. 

Von Graz kommt man jetzt in 41 Minuten nach Klagenfurt - und das 29 Mal täglich. Der neue Fahrbahn bringt 26 Verbindungen täglich von Wien nach Klagenfurt (3:10), in weniger als zwei Stunden geht es 33 Mal nach Graz. Ab dem Frühjahr kommen zusätzlich Verbindungen der Westbahn dazu, die künftig auch in den Süden fährt. 

Italien rückt näher

Auch Italien rückt näher. Mit Direktverbindungen geht es ab Fahrplanwechsel laut ÖBB von Wien nach Venedig in 7:10 statt 7:40 Stunden oder nach Triest in nur 6:38 Stunden, diese Verbindung ist laut ÖBB sogar um 2:40 Stunden schneller als bisher.

Der neue Fahrplan bringt deutlich öftere Verbindungen im Ein-Stunden-Takt von Graz, Klagenfurt und Villach über die Tauernbahn mit Spittal/Millstättersee, Mallnitz und Bad Gastein nach Salzburg. Graz und Salzburg erhalten sieben Direktverbindungen, Villach und Salzburg 20. 

Graz-Linz wird gestärkt

Fünf Mal täglich kommt man über diese Strecke künftig auch von Graz nach München in Deutschland. Da die neue Koralmbahn das bisherige inneralpine Bahnnetz umgeht, kommen über Leoben und Bruck an der Mur neue Verbindungen nach Linz, Graz, Maribor in Slowenien, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck - größtenteils im Stundentakt. Graz-Linz geht künftig öfter direkt, dauert aber immer noch 3 Stunden und 11 Minuten. 

Frühaufsteher nach Prag

Künftig gibt es schon um 5 Uhr 10 einen Zug nach Prag, retour um 19 Uhr 36 (Ankunft in Wien: 23:49 Uhr) - damit lassen sich sogar Tagestrips in die tschechische Hauptstadt eintakten. Ebenfalls neu: eine tägliche direkte Verbindung von Wien nach Posen (Polen), eine vierte tägliche Verbindung nach Krakau (ebenfalls in Polen). 

Auch regional gibt es Umstellungen. Im Osten etwa für Wiener Neustadt. Im laut ÖBB mit 37.130 Fahrgäste täglich größten Bahnhof Niederösterreichs halten ab 14. Dezember viele Schnellzüge nicht mehr - weder von Wien kommend, noch Richtung Wien. 

Kein Halt in Wiener Neustadt

Um die schnelle Verbindung zwischen Wien, Graz und Klagenfurt einhalten zu können, rauschen die neuen Railjet Xpress-Züge (RJX) durch den Bahnhof Wiener Neustadt durch. "Ein zusätzlicher Halt der RJX-Züge in Wiener Neustadt würde das enge Zeitkorsett sprengen und den Gesamtfahrplan aus dem Takt bringen“, heißt es bei den ÖBB.

Deshalb solle die Verbindung mit dem Cityjet Xpress 9 (CJX 9) im kommenden Jahr ausgebaut werden. "Gemeinsam mit den Railjet-Verbindungen zwischen Wiener Neustadt und Wien entsteht ein schneller Halbstundentakt, der Fahrgäste in nur 25 Minuten nach Wien bringt und direkt an alle Wiener U-Bahn Linien anbindet. Im Frühverkehr fährt alle 15 Minuten ein schneller Zug Richtung Wien", heißt es vonseiten der ÖBB

Ab März fährt auch die Westbahn Richtung Süden - und zwar fünf Mal täglich von Wien Hauptbahnhof über Wien Meidling, Wiener Neustadt, Semmering, Bruck an der Mur, Graz und Klagenfurt direkt nach Villach.

Später und schneller aus Wien weg

Den Entfall mancher Stopps in Wiener Neustadt wollen die ÖBB mit besseren Verbindungen wettmachen. So gibt es neue Express-Spätverbindungen von Meidling nach Wiener Neustadt auch nach 22 Uhr - bis 0:33 Uhr, dieser Zug ist um 0:58 Uhr in Wiener Neustadt. 

In der Früh wird ein CJX9 (Cityjet) für frühe Pendler um 4:30 nach Wien mit Anschluss in Meidling Richtung Westen angeboten, um 5:12 Uhr gibt es eine Verbindung auf Friedberg über Aspang nach Wien.

Eine neue tägliche Verbindung bringt der Rex93 um 14.50 Uhr ab Wien über Wiener Neustadt nach Deutschkreuz. Die schrittweisen Einführung neuer Doppelstocktriebzüge sollen mehr Sitzplätze, mehr Sicherheit und mehr Komfort (Stichwort Wlan) bringen. Diese werden auch auf der Stammstrecke in Wien eingesetzt.

Schneller im Westen

Auch Richtung Westen und zurück wird es besser. Denn die Westbahn verdichtet den Takt und fährt künftig jede halbe Stunde nach Linz und zurück. Nach fast zwei Jahren Bauarbeiten kehren drei Verbindungen der Passauerbahn (REX50: Linz Hbf - Wels Hbf - Schärding - Passau Hbf) zurück in den Fahrplan, von Steyr nach Linz geht es künftig in der Früh in nur 34 Minuten.

In Salzburg wird das Gasteinertal künftig stündlich an den Fernverkehr angebunden. Freitag, Samstag und Sonn- und Feiertag vormittags sowie Freitag zusätzlich nachmittags wird es ab dem Fahrplanwechsel eine Direktverbindung mit zahlreichen Zwischenhalten von Wien Westbahnhof bis nach St. Johann im Pongau, Zell am See und Saalfelden geben. Retour nach Wien geht´s am Samstag vormittags und nachmittags sowie Sonntag nachmittags.

In Tirol wird etwa in Osttirol das Angebot nach Südtirol erweitert, in Vorarlberg wird die Achse Feldkirch - Bregenz verstärkt. 

Die Steiermark profitiert vom Koralmtunnel, dazu werden die Fahrpläne der Linien S1, S8, S51 und R9 verdichtet. Ebenso positiv wirkt sich der Tunnel in Kärnten aus, regional versprechen die ÖBB Verbesserungen zwischen Klagenfurt, St. Veit an der Glan und Friesach sowie zwischen Wolfsberg, Klagenfurt, Villach und Pusarnitz. 

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