Nur 14 Prozent der Schwangeren in Wiener Kliniken geimpft

Eine Schwangere bekommt eine Impfung.
Laut einer Fachärztin sei die Ausnahme von Schwangeren von der Impfpflicht eine fatale Botschaft.

Die Impfquote bei Schwangeren ist offenbar deutlich niedriger als beim Rest der Bevölkerung. Das zeigen Daten der Wiener Klinik Ottakring, wo zwischen Mitte September 2021 und Ende des Jahres von allen Frauen, die dort entbunden haben, im Schnitt nur 13,6 Prozent geimpft waren. "Es ist sehr problematisch, Schwangere haben ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Verläufe", betonte die dortige Vorständin der Gynäkologie, Barbara Maier, am Dienstagabend in ORF-"Wien heute".

Schwangere als Risikogruppe

"Die Frauen sind in der Schwangerschaft als Risikogruppe wirklich sehr gefährdet, aber sie gefährden damit auch ihre Kinder. Und zwar haben wir, was die Frühgeburtlichkeit betrifft, bei SARS-Cov-2-Infizierten und erst recht erkrankten Schwangeren eine drei- bis vier Mal so hohe Frühgeburtsrate", berichtete Maier. In die Klinik Ottakring kommen die meisten an Corona erkrankten Schwangeren in Wien, berichtete der ORF. 250 Covid-19-kranke Frauen habe man hier schon behandelt, 15 davon mussten auf die Intensivstation, eine Frau ist nach ihrem Kaiserschnitt verstorben. Alle Betroffenen waren ungeimpft.

Dass Schwangere von der Impfpflicht ausgenommen sind, ist für Maier zwar verständlich, sei aber eine fatale Botschaft. Die Fachärztin empfiehlt wie die Medizinerinnen und Mediziner des Nationalen Impfgremiums (NIG) ausdrücklich die Corona-Schutzimpfung für werdende Mütter. Auch eine Booster-Impfung sei möglich. Nach der Geburt profitiere das Baby weiter von den Antikörpern und ist noch einige Zeit ebenfalls geschützt.

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