Niedrigste Feinstaub-Belastung seit Messbeginn in fünf Bundesländern
Die Belastung durch das Gesundheitsrisiko Feinstaub ist wegen des warmen Wetters erneut geringer ausgefallen. Die vorläufige Feinstaubbilanz für 2015 ergab für Wien, Nieder-, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg das bisher niedrigst belastete Jahr seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahr 2002, berichtete das Umweltbundesamt am Montag. Gestiegen ist indes die Stickstoffdioxid-Belastung.
Hohe Belastung in Vomp
"Dies ist ebenfalls durch die Witterung bedingt. Konkret durch die bei Warmwetter erhöhte Ozonbelastung, da Ozon Stickoxide schneller zu Stickstoffdioxid oxidiert", erklärte Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt im Gespräch mit der APA. Die Stickoxidbelastung ist vor allem vom Verkehr und hier wiederum hauptsächlich von den Dieselfahrzeugen verursacht, kommentierte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) diese Entwicklung. Vor allem bei den verkehrsnahen Messstellen in Tirol war die Belastung sehr hoch, am höchsten in Vomp an der A12. Hier wurde an 44 Tagen der Tagesmittelwert von 80 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft überschritten, im Jahr 2014 war dies an nur 16 Tagen der Fall.
Der Experte betonte, dass es sich bei den vorliegenden Daten um vorläufige Werte handelt und belastungsreduzierende Korrekturen somit möglich sind. Dies ist durch eine EU-Richtlinie geregelt und wegen zweierlei Gründen erlaubt: So können die PM10-Werte nachträglich reduziert werden, wenn ihre Ursache natürlich begründbar ist, was beim Saharastaub der Fall ist. Im zweiten Fall ist der Streudienst im Winter ein reduzierender Einfluss.
Besonders reduziert hat sich der Anteil der besonders gesundheitsgefährdenden, weil noch feineren Partikel PM 2,5. Diese Teilchen mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser sind eine Teilmenge der PM10-Partikel. "Dieser Rückgang ist mit der stetigen Zunahme der Partikelfilter bei Diesefahrzeugen zu erklären", sagte Schneider. Somit ist hier auch in den kommenden Jahren von einer weiteren Reduktion auszugehen.
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