Nicht ohne Stradivari: Eine pannonische Gastro-Dynastie in Wien-Neubau

Christian Grünauer hütet einen bemerkenswerten Weinkeller, Partnerin Katja pflegt die ausgezeichnete Wirtshausküche
„Der Grünauer“ in Wien-Neubau ist fast so alt wie die Zweite Republik. Heute sorgt USA-Heimkehrer Christian dafür, dass sein Gasthaus mit Küche, Keller und Ambiente die erste Geige spielt.

Von Klaus Kamolz

In Wien wird gern gesagt, der Himmel hänge voller Geigen. Das heißt, man fühlt sich glücklich und zufrieden, vermisst gar nichts und will, dass das alles nie wieder aufhören soll. So geht es den Gästen im Gasthaus Grünauer seit Jahrzehnten, aber wie das in Wien halt so ist, kommen manchmal nicht nur die Engerl auf Besuch, sondern auch die Geigen schweben herab. Dann liegen sie, gebettet in lederne Koffer und keine Sekunde aus den Augen gelassen, auf der Sitzbank im Gasthaus. Bis später, nach dem zweiten oder dritten Glas Wein, ein Wiener Philharmoniker sie herausholt und darauf spielt. So eine Stradivari darf immer nach der Probe mit ins Stammbeisl.

Kommentare