Neue Polizeieinheit in OÖ soll Kräfte schnell mobilisieren

Nehammer, Stelzer und Pilsl inmitten der neuen Einheit.
Innenminister Nehammer präsentierte die "SRK" in Linz. Diese soll auch einen eigenen Stützpunkt erhalten.

„Ich werde alle Umbringen“, schreit ein Mann aus dem Fenster und verschanzt sich im Gebäude. Kurze Zeit später rücken zwei Polizeiautos an. Jeweils drei Mann steigen aus. Es sind Polizisten der neuen Einheit SRK – der schnellen Reaktionskräfte.

Am Donnerstag wurde die Einheit von Innenminister Karl Nehammer, Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl in Linz präsentiert. Es gibt also Entwarnung: Der vermeintliche Amokläufer ist Teil der Vorführung.

Zeltfest-Raufereien

Konkret teilen sich die SRK in zwei Einheiten: Die Bereitschaftseinheit (BE) und die Schnelle Interventionsgruppe (SIG).

Seit 1. September ist Erstere im Einsatz. Derzeit besteht sie aus 41 Mitgliedern, im Jänner soll sie mit 61 Bediensteten im Vollbetrieb sein. 21 davon zählen zum Stammpersonal, die 40 anderen zu einem rotierenden Personalpool. Ihre Aufgabe ist es, den Exekutivdienst zu unterstützen. Die BE bestreift vor allem Hotspot-Bereiche, wie Drogenumschlagplätze, hilft bei Suchaktionen und Fahndungen. Aber auch bei Zeltfest-Raufereien, Fußballspielen und Demonstrationen kann sie eingreifen.

Die SIG soll hingegen bei lebensbedrohlichen Lagen, wie eben bei Amokläufen oder Terrorgefahr, zum Einsatz kommen. Noch diese Woche endet das Auswahlverfahren des Personals, ab 1. November ist die SIG dann im Dienst.

"Aus einem Guss"

Für Pilsl sind die SRK ein „Herzensanliegen“, das ihm erfüllt wurde. „Es ist eine Einheit aus einem Guss. Dafür brauchen wir auch eine Unterkunft aus einem Guss“, kündigt er an. Diese soll im Zentralraum Linz entstehen. Wo genau, möchte man noch nicht sagen, denn die Verhandlungen laufen noch.

Bereits im Bau befindet sich hingegen die Landesleitzenrale in Linz. Von dort sollen künftig alle Einsätze koordiniert werden. Dadurch werden Beamte in den Bezirken freigespielt. „Das bewirkt, dass 800 Streifen mehr im Monat auf Oberösterreichs Straßen unterwegs sind“, erklärt Pilsl.

Nehammer freut sich über all diese Entwicklungen. Die SRK sei ein wichtiger Schritt „für mehr Sicherheit für Polizeikräfte“. „Es gibt viele Szenarien, wo, bevor noch die Cobra einschreiten kann, rasch mobilisiert werden muss“, sagt er. Dafür seien die SRK da. „Es gibt leider immer mehr Extremismus, Radikalisierung und Probleme mit Migration, wo wir die Kräfte brauchen“, sagt Stelzer.

Kommentare