Neuartiges Ortungssystem half dabei, verirrte Wanderin zu finden

Neuartiges Ortungssystem half dabei, verirrte Wanderin zu finden
Das Koordinatensystem ermöglicht eine exakte Bestimmung von Standorten per Mobiltelefon-Daten. Die Frau wurde unterkühlt geborgen.

Um in Notfällen eine Rettungskette umgehend in Gang setzen zu können, fragt der Disponent gleich zu Beginn jedes Notruf-Telefonats nach dem „Wo“.

Frau rief Sohn um Hilfe

Doch abseits von beschilderten Straßenadressen sind Standorte oft nur sehr vage beschreibbar. So etwa auch auf den Wanderwegen des Hochwechsels (Bezirk Neunkirchen), was im Februar auch Theresia S. zum Verhängnis wurde.

Auf einer Tour verlor sie nachmittags die Orientierung. Gegen 14.30 Uhr rief sie mit ihrem Smartphone ihren Sohn Markus – selbst Bergretter – um Hilfe an.

„Erste Versuche der beiden, den Standort der Dame zu definieren, waren sehr unsicher“, berichtete Notruf NÖ am Samstag in einer Aussendung. Deshalb forderte der Sohn über den Alpinnotruf 140 Unterstützung seiner Bergrettungskameraden an.

Erfolg durch "what3words“

Während sich die alarmierten Einsatzkräfte der Ortsstellen Mönichkirchen, St. Corona und Aspang in dem großen Gebiet auf die Suche nach der Frau begaben, versuchte Notruf-NÖ-Supervisor Florian Kindl telefonisch und mithilfe verschiedenster Systemanwendungen den genauen Standort der Verirrten festzustellen.

Erfolg brachte schließlich das System „what3words“, welches die Leitstelle erst seit kurzer Zeit benutzt.

Standort mit drei Wörtern

Dabei handelt es sich um ein Koordinatensystem, bei dem jeder Punkt der Erde mit jeweils drei unterschiedlichen Wörtern definiert wird. „Über eine Schnittstelle kann Notruf NÖ einen Link an ein Smartphone senden, das wiederum seine Position mit eben den betreffenden drei Wörtern anzeigt“, erklärt die Leitstelle.

So konnte der Leitstellenmitarbeiter schließlich direkt von Theresia S. ihren exakten Standort erfahren. Die Wanderin wurde daraufhin ausgekühlt, aber unverletzt noch vor Einbruch der Dunkelheit mit einem Hubschrauber geborgen.

Für Rudolf Hochsteger, Geschäftsführer von Notruf NÖ, hat sich „what3words“ damit als Rettungssystem etabliert: „Es ist nur selbstverständlich, alle möglichen Systeme einzusetzen, um noch rascher und noch genauer die Hilfe zu denen zu bringen, die sie gerade brauchen.“

Kommentare