"Nachbar in Not": Hilfsorganisationen kritisieren Regierung
4.143.000 Euro an Spenden sind bis zum Ostersonntag laut Bundesregierung für die Hilfsaktion "Nachbar in Not" für Syrien eingelangt. Mit Mitteln aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) verdoppelt die Bundesregierung diese Spendensumme. Das zusätzliche Geld soll demnach zu je 40 Prozent an das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) und das UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF) gehen, 20 Prozent an die Weltgesundheitsorganisation (WHO), hieß es am Samstag in einer Aussendung.
"Nachbar in Not"-Stiftung enttäuscht
Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz, die Caritas, Care, die Malteser oder die Diakonie sind ebenfalls seit Jahren in Syrien tätig, erhalten jedoch keinen Anteil der zusätzlichen Gelder. Die Partnerorganisationen hätten sich zumindest einen Teil der Gelder erwartet, sagte der Vorstandsvorsitzende der "Nachbar in Not"-Stiftung, Michael Opriesnig vom Roten Kreuz, am Samstag im Ö1-"Morgenjournal". Opriesnig betonte aber gleichzeitig, dass grundsätzlich natürlich jede Hilfe für die syrische Bevölkerung zu begrüßen sei und lobte auch die Arbeit der UNO-Organisationen.
Auch die Caritas zeigte sich enttäuscht. Der Generalsekretär der Internationalen Programme der Caritas Österreich, Andreas Knapp, sagte: "Die Kritik geht dahin, dass die Erwartungshaltung da war und die Planbarkeit nicht gewährleistet ist und wir einfach so viel Bedarf an Hilfe jetzt sehen."
Spezielle Covid-19 Hilfsprogramme
Das Außenministerium wies darauf hin, dass die UNO-Organisationen, an die die 4,1 Millionen Euro aus dem AKF nun gehen, spezielle Programme zur Bekämpfung von Covid-19 ausgearbeitet hätten, die vor allem die besonders verletzlichen Bevölkerungsgruppen schützen sollen. Dazu gehören auch die intern Vertriebenen, die unter besonders schwierigen Verhältnissen in den Behelfslagern im Norden Syriens leben.
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