Schlangenbiss am WC sorgt für weltweite Schlagzeilen

Der Python kam seinem Besitzer aus und tauchte im WC des Nachbarn auf
Bis nach Australien hat es die skurrile Geschichte mittlerweile geschafft. Der Schlangenhalter wurde unterdessen angezeigt.

Der Schlangenbiss während einer Toilettensitzung macht das 65-jährige Opfer aus Graz jetzt weltbekannt. Von Großbritannien (The Independent, Daily Mail) über die USA (CNN, Newsweek) bis Indien (Times Now) und Australien (The Cairns Post) machte der skurrile Fall bereits Schlagzeilen.

Handfestere Folgen hat der Vorfall hingegen vor Ort in Graz: Der Halter des Tieres wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung angezeigt. Ob den 24-jährigen Nachbarn, der in seiner Wohnung elf Schlangen hält, weitere Konsequenzen erwarten, war am Dienstag noch nicht klar. Seitens des Veterinäramtes hieß es auf APA-Anfrage, der Schlangenliebhaber habe eine Wildtiermeldung nachgeholt. Mengenmäßig gebe es für Tiere in der Wohnungen keine Beschränkungen.

Die Polizei hat bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Ob es zu einer Anklage kommt, muss diese Behörde klären. "Ich muss solche Tiere ordnungsgemäß verwahren, das ist, als ob ich einen Hund nicht anleine", erklärte Polizeisprecher Markus Lamb gegenüber der APA. Parallel zur Anzeige sei eine Meldung ans Veterinäramt gegangen, das die artgerechte Haltung überprüfen muss. "Der Ball liegt jetzt bei der Stadt Graz", meinte Lamb. Falls erforderlich, würden dem Halter die Tiere - neben elf Schlangen befindet sich auch ein Gecko in seinem Besitz - abgenommen werden.

Keine Bewilligung erforderlich

Zunächst muss der Besitzer der Schlange eine Wildtiermeldung abgeben. Das hätte er schon früher tun müssen, nun muss es aber auf jeden Fall nachgeholt werden, erklärte Alexandra Gruber, Leiterin des Referats für Veterinärangelegenheiten. Da offenbar keine gefährlichen Schlangen darunter seien, sind die Tiere nur meldungs- aber nicht bewilligungspflichtig. "Wenn die Bedingungen in Ordnung sind, kann der Mann die Schlangen behalten."

Anders wäre es bei gefährlichen Tieren, da würde es unter anderem eine sichere Verwahrung und ein Schleusensystem brauchen. Eine mengenmäßige Beschränkungen gibt es laut Gesetz nicht. "Wenn die Terrarien und so weiter passen, kann jemand auch 20 Schlangen in der Wohnung haben", erklärte Gruber.

Ungeklärt ist übrigens nach wie vor, welchen Weg die Schlange Montag früh genommen hat. Die Vermutung war, dass sie durch das Kanalsystem in die nachbarliche Toilette gelangt ist. Allerdings meinte der gebissene 65-Jährige, er habe die Eingangstüre in der Früh zum Lüften offen gehabt, also wäre es auch denkbar, dass die Schlange einfach durch Stiegenhaus gekommen sei.

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