Nach Felssturz droht nun endgültige Sperre

APA8707852-2 - 21072012 - ST. VEIT - ÖSTERREICH: Auf der Burg Hochosterwitz (Bezirk St. Veit) in Kärnten hat sich am Samstag, 21.Juli 2012, ein Felssturz ereignet, bei dem mehrere Personen verletzt worden sind. Der Felssturz dürfte von den schweren Regenfällen der vergangenen Stunden ausgelöst worden sein. Bis zu 100 Kilogramm schwere Brocken stürzten auf den Weg, der auf die Burg führt. Der Aufstieg ist von mehreren Burgtoren gesichert. Das Unglück ereignete sich zwischen Tor drei und vier. Im Bild Burgherr Karl Khevenhüller-Metch. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Der Burgherr beklagt fehlende Unterstützung, Behörde vermisst Expertise als Grundlage für Sanierung

Ich bin in einer Besprechung“, brach Karl Khevenhüller-Metsch, Besitzer der Burg Hochosterwitz in St. Georgen am Längsee, Bezirk St. Veit/Glan, ein Telefonat mit dem KURIER ab. Die Touristenattraktion kommt seit einem Vorfall im vergangenen Sommer nicht mehr aus den Schlagzeilen. Nun droht die endgültige Sperre des Ausflugsziels.

Nach starken Regenfällen waren im Juli 2012 während eines Ritterfests vier Besucher von einem etwa 200 Kilo schweren Felsbrocken getroffen worden, der sich zwischen drittem und viertem Burgtor gelöst hatte. Der neunjährige Christoph und sein Onkel Stephan, 27, aus Oberösterreich mussten danach in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Beide überlebten knapp, brauchen aber noch Therapien.

Nach dem Vorfall war die Burg kurzfristig gesperrt, wurde mit Zustimmung der Behörden dann aber für eine beschränkte Besucherzahl wieder geöffnet. Gegen Khevenhüller-Mentsch sowie gegen „Unbekannt“ leitete die Staatsanwaltschaft Erhebungen wegen Verdachts der schweren fahrlässigen Körperverletzung bzw. fahrlässigen Gemeingefährdung ein.

Nun drohte Khevenhüller-Metsch, die Touristenattraktion nicht mehr aufzumachen, weil er angeblich zugesagte Zuschüsse von Land und Gemeinde nicht erhalten habe. Alleine könne er die Sanierung jedoch nicht stemmen. Er bezeichnete die Kosten für den Fußweg zur Burg mit 1,2 Millionen Euro.

Dieser Schätzung widerspricht Landesgeologe Richard Bäk: Für die notwendigsten Maßnahmen zur Sicherung des Sommerbetriebes seien 200.000 Euro ausreichend.

Studie fehlt

Allerdings sei dafür eine Detailstudie notwendig, erklärte Bäk in ORF Kärnten: „Der gefährlichste Bereich befindet sich zwischen zweitem und viertem Tor (insgesamt gibt es 14 Tore, Anm.).“ Die Studie fehle jedoch und das liege im Verantwortungsbereich des Burgherrn, meinte auch der Bürgermeister von St. Georgen am Längsee, Konrad Seunig. Und: „Versäumnisse und die Drohung mit der Schließung sind keine Verhandlungsbasis für finanzielle Unterstützung.“

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