Nach Brand Waffen, Hitlerbilder und tote Tiere entdeckt

Nach Brand Waffen, Hitlerbilder und tote Tiere entdeckt
Bei einer Hausdurchsuchung im Salzburger Flachgau wurden nach einem Bauernhofbrand strafrechtlich relevante Dinge entdeckt. Ein Sachverständiger hält Brandstiftung für möglich.

Nach dem Brand einer Maschinenhalle in Thalgau (Flachgau) am 30. Jänner sind am Dienstag bei einer Hausdurchsuchung am dazugehörigen Bauernhof fünf Waffen, eine Reihe von NS-Devotionalien und zehn tote Kleintiere entdeckt worden. Die Polizei bestätigte am Mittwoch entsprechenden Medienberichte. Die Ursache für das Feuer ist weiter nicht geklärt, ein Sachverständiger hält Brandstiftung für möglich.

Die Polizei war gestern angerückt, weil kurz nach dem Feuer in der Brandruine und am Grundstück zwölf tote Tiere gefunden wurden, die bereits vor Ausbruch des Feuers verendet sein dürften. Deshalb liefen Ermittlungen wegen Verdachts der Tierquälerei. Bei der Hausdurchsuchung am Dienstag stießen die Ermittler dann erneut auf zehn tote Kleintiere: Meerschweinchen, Hasen und Hühner.

Nach Brand Waffen, Hitlerbilder und tote Tiere entdeckt

Waffen und Hitlerbilder

Darüber hinaus forderte die Polizei zwei Langwaffen und drei Faustfeuerwaffen, Hitlerbilder und Hitlerbüsten, NS-Fahnen und offenbar auch eine Ausgabe von "Mein Kampf" zutage. "Die Waffen waren alle nicht gemeldet", sagte Polizeisprecher Hannes Hollweger zur APA. Wem die Waffen gehören, sei momentan noch nicht klar. Der Vater der Landwirtsfamilie, seine Frau und seine beiden Söhne sollen in den nächsten Tagen zu dem Vorfall befragt werden. "Obligatorisch wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen."

Brandursache unklar

Die genaue Brandursache ist laut Hollweger auch neun Tage nach dem Feuer noch unklar. "Der Brandsachverständige geht aber davon aus, dass es Brandstiftung gewesen sein könnte." Zu den unmittelbar nach dem Brand entdeckten toten Tieren gebe es noch keine neuen Erkenntnisse. Wie Erich Schneglberger von der Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung gegenüber den Salzburger Nachrichten sagte, sehe es aber so aus, als ob die Tiere verhungert oder verdurstet seien.

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2011 schon einmal abgebrannt

Auf dem Bauernhof war es bereits am 30. Juni 2011 zu einem Großbrand gekommen. Damals brannten das Wohngebäude und der Stall nieder. In der Brandruine entdeckte die Polizei ein illegales Waffendepot. Damals wurden bei dem Landwirt 134 zum Teil gut erhaltene Gewehre und Pistolen, Schwarzpulver und rund 2.500 Stück Munition sichergestellt. Die meisten Waffen stammen aus dem Ersten oder Zweiten Weltkrieg, nur sieben davon besaß der Hausbesitzer legal. Viele der Waffen - darunter ein Maschinengewehr - waren noch voll funktionstüchtig.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, am Mittwoch zur APA sagte, wurde im September 2011 gegen den Vater der Landwirtsfamilie Anklage wegen Verstößen gegen das Waffengesetz erhoben. Das Verfahren endete 2012 am Landesgericht Salzburg mit einer Diversion. Der Angeklagte musste eine Geldstrafe zahlen.

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