Nach dem Attentat in Villach: Wie viele Gefährder es in Österreich gibt

Nach dem Attentat in Villach: Wie viele Gefährder es in Österreich gibt
Aktuell herrscht die zweithöchste Sicherheitsstufe in Österreich. Zuletzt hatte der IS dazu aufgerufen, Großveranstaltungen wie die "Wiener Ballsaison" zu attackieren.

Zusammenfassung

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  • Die Zahl der Gefährder in Österreich liegt im niedrigen dreistelligen Bereich, die Bedrohung durch islamistische Anschläge ist hoch.
  • Der IS ruft zu Anschlägen auf große Veranstaltungen auf, und Extremismus sowie der Hang zu Waffen nehmen zu.
  • Nachholbedarf besteht bei der Überwachung von Messenger-Diensten und der Betreuung von Gefährdern nach der Haft.

Ein 14-Jähriger ist tot. Drei weitere Menschen müssen nach der mutmaßlich islamistisch motivierten Gewalttat eines 23-jährigen Syrers in Villach, Kärnten, intensivmedizinisch betreut werden: Die Gefahr vor islamistischen Anschlägen ist aktuell hoch. Die Zahl der Gefährder, also jener Personen, denen ein Anschlag zugetraut wird, bewegt sich mittlerweile im niedrigen dreistelligen Bereich.

Der Extremismus nimmt zu, ebenso der Hang zu Waffen, wie Staatsschützer besorgt beobachten. Aktuell herrscht in Österreich die Sicherheitsstufe 4 von 5.

Der IS wird wieder aktiver

Zuletzt hatte der IS dazu aufgerufen, große Veranstaltungen zu attackieren. In einem Propaganda-Magazin wurden konkrete, mögliche Anschlagspläne genannt, darunter  auch die "Wiener Ballsaison".

Besorgniserregend: Die potenziellen Gefährder werden auch immer jünger. Im Vorjahr wurde ein erst 10-jähriger Somalier ausgeforscht, der mit seinen islamistischen Gewaltphantasien auffiel. Die Kinder tragen die Ideologien der Eltern schon in die Schulen, ist zu hören. Im Fall des 10-Jährigen wurde eine Gefährderansprache abgehalten und die Jugendwohlfahrt eingeschalten. Strafrechtlich drohen ihm keine Konsequenzen.

Immer wieder appelliert die Polizei, Messenger-Dienste überwachen zu dürfen. Im Vorjahr hätte es bis zu 15 Fälle gegeben, wo diese Maßnahme hilfreich gewesen wäre.

Beran-Komplize am Radar

Denn einen mutmaßlichen 20-jährigen Komplizen von Beran A. habe man bereits am Schirm gehabt. Beran A. soll im vergangenen August, wie mehrfach berichtet, einen Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant haben.

Die Ermittler gehen davon aus, dass Beran A. Teil eines Netzwerkes war. Zumindest ein Dutzend Personen werden diesem Netzwerk zugeordnet.

Der entscheidende Hinweis des FBI gelangte beim DSN schließlich am 2. August ein - am 7. August wurde Beran A. festgenommen.

Nachholbedarf gibt es auch bei der Betreuung von Gefährdern nach ihrer Haftentlassung. Es wäre nötig, mit diesen Personen auch nach der Haft intensiv weiterzuarbeiten um sie von ihrer Ideologie abzubringen. Das scheitert unter anderem an der Finanzierung.