Nach Anstieg: Oberösterreich weitet Corona-Tests aus

Kontrollierter Zugang zum Krankenhaus Nord
1.400 Tests wurden allein am Mittwoch durchgeführt. Abstriche sind nun auch bei nur kurzem Kontakt geplant.

Das Land Oberösterreich hat am Donnerstag angekündigt, die Covid-19-Testungen auszuweiten, nachdem es einen Cluster mit 99 Infizierten um die Landeshauptstadt Linz gab. Bereits am Mittwoch seien 1.400 Tests durchgeführt worden, hieß es in einer Presseaussendung von LHStv. Christine Haberlander (ÖVP). Kritik war von SPÖ und NEOS gekommen.

Neben Schulschließungen in den fünf besonders betroffenen Bezirken werde künftig der zu testende Personenkreis noch großzügiger angelegt. Dies bedeute etwa, dass bei einem positiven Fall in einer Schulklasse alle Mitschüler in dieser Klasse getestet werden. „Ein weiterer Schritt wird sein, dass mehr Personen getestet werden, etwa in Schulen und Betrieben, auch wenn zwischen Personen nur ein kurzer Kontakt bestand“, betonte Gesundheitsreferentin Haberlander.

Auch in den Alters- und Pflegeheimen soll nochmals getestet werden. Montag und Dienstag seien zusätzlich die vier Landespflege- und -betreuungszentren Schloss Haus, Christkindl, Cumberland und Schloss Gschwendt mit ihren rund 400 Mitarbeitern an der Reihe. Eine Freigabe des Gesundheitsministeriums vorausgesetzt sind auch Testungen der Mitarbeiter im Bereich der mobilen Dienste geplant.

Das Rote Kreuz stocke die Drive-in-Kapazitäten auf das Doppelte auf, um mehr Proben rascher abnehmen zu können, hieß es. „Im Bundesländervergleich liegen wir bei den Testungen im Mittelfeld, wollen aber besser werden“, betonte Haberlander. In den Labors würde jede Probe innerhalb von 24 Stunden ausgewertet.

Schnelles Tracking & Tracing - das Ausfindigmachen und Isolieren der Kontaktpersonen - sei der Schlüssel zu effizientem Umgang mit dem Virus und funktioniere in Oberösterreich gar nicht, hatte NEOS-Landessprecher Felix Eypeltauer zuvor in einer Presseaussendung kritisiert. „Es ist doch nicht zu fassen - nach Monaten der selben Situation hat die Oberösterreichische Politik keinen Plan, wie sie mit Infektionsclustern rasch und effizient umgeht“, hieß es. Auch der oö. SPÖ-Klubvorsitzende Christian Makor hatte am Donnerstag kritisiert, dass in Oberösterreich zu wenig Covid-19-Tests durchgeführt werden. Man liege weit hinter den im April angekündigten 1.000 Überprüfungen am Tag zurück, monierte er.

Kommentare