"Mutter aller Schlachten": FPÖ schaltet auf Wahlkampfmodus

FPÖ-Landesobmann Mario Kunasek (li.) mit ÖVP-Landeschef Hermann Schützenhöfer
Minister Mario Kunasek sagt vorverlegte Landtagswahlen in der Steiermark voraus.

Ganz Verteidigungsminister geht Mario Kunasek schon einmal in Gefechtsstellung. "Das wird die Mutter aller Schlachten", glaubt der steirische FPÖ-Chef. Er vermutet, dass diese "Schlacht" um einiges früher als geplant stattfinden wird: Die Landtagswahlen in der Steiermark könnten bereits im Herbst 2019 ausgetragen werden. Dann will er als Minister und wohl auch als Spitzenkandidat um den Landeshauptmannsessel kämpfen, auch wenn er diese Kandidatur am Freitag noch nicht ausspricht. Aber er wolle Verantwortung tragen: "Ich will ja nicht in der Dauer-Oppositionsschleife hängen."

Die letzte schwarz-rote Koalition in Österreich wehrt Attacken der Blauen im Land aber ab. Im Landtag lassen ÖVP und SPÖ keine Anträge zu, die auf Bundesthemen abzielen. Damit verpuffen aber auch Sticheleien von Grünen und KPÖ. Kunasek glaubt dennoch, dass sich die Allianz von ÖVP-Landeschef Hermann Schützenhöfer und SPÖ-Obmann Michael Schickhofer nicht bis zum regulären Wahltermin 2020 halten werde. "Ich orte bei der ÖVP Verunsicherung. Die SPÖ ist im Bund in Opposition, die steirische SPÖ in der Regierung. Die SPÖ hat ihre Rolle noch nicht gefunden."

Alles in allem sei das aber eine "gute Ausgangslage für uns", frohlockt Kunasek, der schon 2015 als Spitzenkandidat einen Erfolg erfahren konnte: Die FPÖ bekam 26,8 Prozent der Stimmen, 2010 waren es 10,7 Prozent. Dass Rot und Schwarz erneut zusammengingen und die Freiheitlichen nicht zum Zug kamen, traf die Blauen hart.

Nicht zu übersehen

"Es gab zwei Wahlverlierer und einen Gewinner: Uns. Aber mit uns wurde nicht einmal gesprochen", klagt Kunasek. Ziel für das nächste Mal sei damit klar: "Wir müssen so stark werden, dass es nicht mehr möglich ist, die FPÖ zu übersehen." Das lässt sich als Kampfansage an die ÖVP sehen, die bei den Wahlen 2015 mit 37,2 Prozent hinter der SPÖ (38,2 Prozent) nur zweitstärkste Partei wurde und dennoch den Landeshauptmann stellt.

Er würde jedenfalls als Minister in den Wahlkampf ziehen, überlegt Kunasek, um dann zumindest als Vizelandeshauptmann zu bleiben. Am ehesten wohl mit der ÖVP als Partner. "Im Moment schaut’s danach aus. Aber nicht als Juniorpartner, sondern als Partner auf Augenhöhe."

Kommentare