Müllendorf: Widerstand gegen "Wohnsilos"

Müllendorf: Widerstand gegen "Wohnsilos"
Die Anrainer einer geplanten Wohnhausanlage machen mobil und wollen das Projekt noch vor Baubeginn abdrehen.

Ruhe, Beschaulichkeit und großzügige Gärten. So präsentiert sich in Müllendorf – nur einen Steinwurf von der Kirche entfernt – jene Siedlung von Einfamilienhäusern, in der sich nun massiver Widerstand regt. Widerstand gegen drei Wohnblöcke, die die Neue Eisenstädter Siedlungsges.m.b.H mitten in diese Idylle bauen möchte.

"Das sind Wohnsilos. Die geplanten mehrstöckigen  Siedlungsbauten zerstören nicht nur das Ortsbild und den ländlichen Charakter unseres Ortes, sondern werden auch den Lebensbereich aller hier angesiedelten Familien nachhaltig negativ beeinflussen", ist Friedrich Tinhof überzeugt. Er ist einer der betroffenen Anrainer, die gestern Abend SPÖ-Bürgermeister Werner Huf eine Unterschriftsliste gegen dieses Bauvorhaben überreicht haben.

"Es haben alle Anrainer unterschrieben. Kein einziger möchte diesen Bau in diesem Gebiet haben, und auch Müllendorfer, die nicht Anrainer sind, haben ihre Unterschrift gegen dieses Projekt abgegeben", erzählt Tinhof, der bereit ist, gemeinsam mit den anderen Anrainern das Bauvorhaben mit allen Mitteln zu bekämpfen und einen sofortigen Projektstopp fordert.

Bei der betroffenen Siedlungsgenossenschaft, der Neuen Eisenstädter (NE), schlägt man derzeit versöhnliche Töne an.

"Wir hatten eine Bauverhandlung, die wurde allerdings abgebrochen, weil ein Ortsbildgutachten gefordert wurde", erklärt Anton Mittelmeier, Direktor der NE. Diesem Wunsch stehe man sehr positiv gegenüber, "wir sind ja für alle Anregungen offen. Es sagt ja niemand, dass man Dinge nicht verbessern kann. Außerdem haben wir auch noch genügend Zeit. Im heurigen Jahr werden wir sicher nicht mehr mit dem Bau beginnen", sagt Mittelmeier.

Die NE möchte aber grundsätzlich an dem Bauvorhaben festhalten. "Wir haben eigens das Grundstück dafür erstanden. Und alle Experten weisen darauf hin, dass man im Ortszentrum bauen soll und nicht ander Peripherie, da sonst der Ortskern ausgehöhlt werde", erklärt der NE-Direktor, der jedoch betont, sehr gesprächsbereit zu sein.

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