Femizid in der Obersteiermark: Frau tot in Wohnung gefunden

Nahaufnahme eines Polizeiwagens
Opfer vermutlich vom ehemaligen Lebensgefährten erstickt.

Am Donnerstag wurde eine Frau tot in ihrer Wohnung in Hohentauern im Bezirk Murtal aufgefunden. "In den späten Abendstunden stand fest, die Frau wurde ermordet. Ihr Ex-Lebensgefährte steht im dringenden Tatverdacht", schreibt die Polizei in einer Aussendung.


 

Begonnen hatte der Einsatz mit einem Verkehrsunfall. Polizisten der Polizeiinspektion Rottenmann begaben sich am Donnerstag gegen 8 Uhr zu einem Unfall auf der B113 zwischen Trieben und Rottenmann, Bezirk Liezen. Ein Mann war in seinem Pkw eingeklemmt, berichtet die Polizei.

Der Mann wurde aus dem Fahrzeug befreit und mit dem Hubschauber ins Krankenhaus transportiert. Aufgrund der Spurenlage am Unfallort schien laut Polizei ein Suizidversuch gegeben.

Um die Identität des Lenkers zu klären, erfolgte eine Zulassungsbesitzeranfrage des Pkw-Kennzeichens. Daraufhin erfolgte die Verständigung der Besitzerin des Wagens.

Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Zulassungsbesitzerin um die Mutter der Ermordeten, berichtet die Polizei. Die Wagenbesitzerin und ihr Partner begaben sich nach der Verständiguzng durch die Polizei zur Wohnung der Tochter, wo sie die Frau gegen Mittag tot vorfanden.

Die Polizisten vor Ort stellten einen bedenklichen Todesfall fest, weshalb sich sofort auch Mordermittler zum Tatort begaben, berichtet die Polizei. Im Zuge der Ermittlungen konnte "als Todesursache ein gewaltsamer Tod durch Ersticken festgestellt werden".

Trennung

Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte ein Tatzusammenhang zwischen dem Tod der Frau und dem schwerem Verkehrsunfall ihres Ex-Lebensgefährten bestehen. Das Paar hatte sich kurz zuvor voneinander getrennt. Der Mann konnte bislang noch nicht vernommen werden. Er befindet sich auf der Intensivstation. Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete die Sicherstellung des Unfallwracks und die Fortführung der Ermittlungen zum Tatverdacht des Mordes an. Diese dauern an.

Bei der Bluttat könnte es sich um den zehnten mutmaßlichen Femizid des Jahres handeln, der durch (Ex-)Partner, Familienmitglieder oder durch Personen mit Naheverhältnis zum Opfer verübt wurde.

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