Morddrohungen gegen Tirols Landeshauptmann Platter
Gegen Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und weitere Regierungsmitglieder, darunter offenbar Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP), sind in den vergangenen Tagen mehrere anonyme Morddrohungen eingegangen.
Dies sagte ein Polizeisprecher der APA und bestätigte einen Bericht der Online-Ausgabe der "Tiroler Tageszeitung". Auch seien diverse "Gegenstände" gefunden worden, dabei handle es sich aber um "nichts Explosives" und jedenfalls "keine Sprengsätze".
Laut KURIER-Informationen soll es sich um Benzinkanister gehandelt haben.
Die Polizei wollte das nicht bestätigen und aus ermittlungstaktischen Gründen auch keine weiteren Angaben machen. Auch nicht dazu, wo die erwähnten Gegenstände gefunden worden seien.
Die Morddrohungen seien "schriftlich eingegangen", hieß es. Drohungen gegen Personen des öffentlichen Lebens hätten sich in den vergangenen Tagen österreichweit gehäuft - auch in sozialen Medien, erklärte der Polizeisprecher.
Demo angekündigt
Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger verurteilte die Morddrohungen "auf das Schärfste", wie er in einer Presseaussendung mitteilte. Es dürfe keinen Millimeter Platz für Gewalt geben, denn Freiheit und Demokratie sind friedlich. "Wer Gewalt will, ist ein klarer Antidemokrat.“
Am Mittwoch und Donnerstag findet im Innsbrucker Landhaus der Budget-Landtag statt. Im Vorfeld hatte es auf Social Media laut Polizei Aufrufe zu Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen gegeben. Vor dem Landhaus galt im Umkreis von 300 Metern ein Versammlungs- bzw. Demonstrationsverbot.
Ruhige Lage
Am Vormittag war die Lage jedenfalls ruhig, es wurden keine Vorkommnisse gemeldet, sagte ein Sprecher der Exekutive der APA. Man wartete - wie angekündigt - mit einem verstärkten Polizeiaufgebot auf.
Gegen Mittag zogen einzelne, versprengte Demo-Gruppen durch die Innsbrucker Innenstadt. Immer wieder waren Sirenen von Polizeiautos zu hören.
Demonstrationen dürfen nur außerhalb der Bannmeile abgehalten werden. Solche Bannmeilen würden bei Landtagssitzungen österreichweit eigentlich immer bestehen, hieß es. Man habe aber nunmehr nach den Aufrufen noch einmal besonders daran erinnern wollen, so der Polizeisprecher.
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