Morddrohung gegen Ärztin in OÖ: Hackerin will Täter enttarnt haben
Im Fall jener oö. Ärztin, die wegen Morddrohungen ihre Praxis vorübergehend geschlossen hat, hat sich ein neuer Ermittlungsansatz ergeben. Eine deutsche Hacker-Aktivistin will laut eigenen Angaben einen Mann ausfindig gemacht haben, der die Droh-eMails verfasst haben soll, wie mehrere Medien berichteten. Die Unterlagen wurden bereits dem Verfassungsschutz übergeben, bestätigte oö. Polizeisprecher David Furtner. Der Fall sei jedoch bisher „nicht geklärt“.
„Einen aus der Gruppe habe ich jetzt mit Klarnamen“, schrieb die Hackerin am Mittwoch auf ihrem Twitter-Account. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst nehme die Rechercheergebnisse durchaus ernst, hieß es im Ö1-Mittagsjournal am Freitag. Gegenüber der Presse (Freitag-Ausgabe) meinte die Hackerin, sie habe „in weniger als sechs Stunden, 'inklusive der Wartezeiten auf Antworten der Person, deren Name für die eMails verwendet wurde', Hinweise zum wahren Absender ausfindig machen“ können.
"Kein großer Aufwand"
Es sei „kein großer Aufwand“ gewesen, die Person zu identifizieren, die Polizei habe da „offenbar nichts unternommen“, so die Hackerin gegenüber der Presse. Dagegen verwehrte sich die Polizei OÖ und führte die „rechtlichen Rahmenbedingungen“ an. „Privat darf mehr als der Staat“, fasste es Furtner zusammen.
Franz Ruf, Generaldirektor für die Öffentliche Sicherheit, betonte am Rande einer Pressekonferenz, dass es seitens der Behörden von Anfang an entsprechende Schutzmaßnahmen für die Ärztin gegeben habe. Diese hätten am Tag der ersten Anzeige Ende November begonnen und würden noch andauern, führte der oö. Polizeisprecher aus. Seitdem habe es „weit über 100 direkte Kontakte und Besuche beim Opfer gegeben“, sie seinen alle dokumentiert und belegbar.
Am Freitag waren jedenfalls Beamte des Verfassungsschutzes und ein Experte für Kriminalprävention des Landeskriminalamtes in der Ordination und hätten sich gemeinsam mit der Ärztin die Situation an Ort und Stelle mit Hinblick auf die Sicherheit gemacht. Es sei ein „gutes Gespräch“ gewesen, betonte Furtner.
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