Mitmachen ist in Niederösterreichs Kindergärten Pflicht

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Wer gedeihliches Miteinander sabotiert, muss in Kindergärten mit Strafe rechnen. Kontinuierlich mehr Betreuungsplätze für Kleinkinder.

Zusätzliche Einrichtungen für die Betreuung von Kleinkindern und neue gesetzliche Vorgaben, wie eine erweiterte Mitwirkungspflicht für Eltern prägen den bevorstehenden Start des Kindergartenjahres in Niederösterreich. "Das wertschätzende Miteinander steht im Mittelpunkt, das gebietet schon der Hausverstand“, sagte die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Sie rechnet damit, dass es nur in ganz wenigen Fällen dazu kommen werde, dass die Kindergartenadministratoren als letzte Konsequenz nun mögliche Verwaltungsstrafen bis zu 2.500 Euro gegen widerspenstige Kinder und Eltern verhängen müssen.

Bei der geplanten Offensive, landesweit bis Ende 2027 jedem Zweijährigen in Wohnortnähe einen Betreuungsplatz anbieten zu können, komme man trotz der schrägen Finanzlage der Gemeinden gut voran, versicherte Teschl-Hofmeister am Freitag. Gestartet wird heuer im September in 1.100 Landeskindergärten mit 3.626 Kindergartengruppen und 620 Tagesbetreuungseinheiten (TBE) für die Kleinsten.

Seit Jänner 2023 seien 483 neue Gruppen in Betrieb gegangen, so Teschl-Hofmeister, die Kritikern der Kinderbetreuung in NÖ den enorm hohen Aufwand des Landes und der Gemeinden für die Infrastruktur und die pädagogische Betreuung entgegenhält.

Offensive

Im Herbst 2022 wurde ja der Ausbau für die Zweijährigen-Betreuung im Ausmaß von 615 neuen Gruppen und 250 TBE in den Gemeinden beschlossen. Die Extra-Landesförderung dafür konnte mit 48,8 Prozent der Baukosten fast verdoppelt werden. Seit diesem Startschuss seien nun bereits 555 Gruppen (431 Kindergarten-, 124 TBE-Gruppen) beschlossen und auf den Weg gebracht worden, zeigte sich Teschl-Hofmeister überzeugt, dass die Offensive „gut gelingen“ werde.

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Landesrätin Teschl-Hofmeister informierte über Neuerungen im Kindergarten und über die Offensive bei der Kleinkinderbetreuung.  

Das bereits ausgelöste Projektvolumen von 334,5 Millionen Euro komme nicht nur den elementarpädagogischen Zielen zugute, sondern sei auch für die Bauwirtschaft ein Impuls. Die vorläufige Förderung des Landes NÖ in die Offensive liegt bei 163 Millionen Euro.

Erste Angebote

Obwohl die Betreuungsoffensive bis Ende 2027 läuft, können bereits 99 Prozent der Gemeinden den ersten Zweijährigen einen Betreuungsplatz anbieten, entweder im Kindergarten oder in einer TBE, in der eigenen Gemeinde oder in Nachbargemeinden. "Klar muss sein, dass nicht jede der 573 Gemeinden im Land ein derartiges Angebot oder einen eigenen Kindergarten errichten kann, hier ist Kooperation gefragt“, sagte Teschl-Hofmeister.

Im Zuge der anstehenden Neuerungen in den Kindergärten hat die Abteilung des Landes Handlungsanleitungen an die Administratoren in den Gemeinden versendet. Bei der Mitwirkungspflicht für Kinder und Eltern gilt das Gesetz: Bei mehrmaligen Verstößen, etwa wenn verpflichtende Elterngespräche verweigert werden oder kontraproduktives Verhalten vorliegt, drohen Strafen.

Hausordnung 

Freiwillig sollen Kindergartenerhalter eine Hausordnung mit Umgangsregeln erlassen, erklärte Teschl-Hofmeister. Neu ist auch, dass nach dem Amoklauf in einer Grazer Schule, in jeder Einrichtung ein Kinderschutz-Rahmenkonzept aufgelegt werden muss. Im Krisenfall finden sich Anleitungen zu Schutzmaßnahmen und wichtige Kontakte darin.

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