Auch die Zahl der Toten auf der Schiene sank innerhalb von drei Jahren von 35 auf 16 Opfer. Dabei sticht auch heraus, dass es als Passagier in den heimischen Zügen sehr sicher ist – in den vergangenen fünf Jahren starben nur drei Passagiere. Der größte Teil der Todesopfer sind nicht autorisierte Personen im Bahnbereich (neun im Vorjahr) oder Menschen, die versuchen, die Gleise zu überqueren (sechs).
ÖBB-Chef Andreas Matthä zeigte sich auf Anfrage erfreut darüber, dass die Unfallzahlen nun markant gesenkt wurden: „Sicherheit ist unser Basisversprechen. Dieses Grundvertrauen in das System Bahn wollen wir weiter stärken. Daher investieren die ÖBB bis 2022 über eine Milliarde Euro in die drei entscheidenden Bereiche Technik, Organisation und Mensch, um die Sicherheit im System Bahn noch weiter zu erhöhen.“ Das beginne beim digitalen Zugsicherungssystem ECTS und gehe über die Stärkung der Sicherheitskultur bis zu einer Warn-App, die den Triebfahrzeugführer warnt, wenn er ein Halt-Signal nicht gleich wahrnimmt, sagt Matthä.
Laut KURIER-Information deutet derzeit vieles daraufhin, dass die gute Bilanz 2019 sogar noch einmal besser ausfallen könnte. Heuer gab es erst einen schweren Zugunfall – im Juli kollidierte in Wien-Floridsdorf eine Doppelstockgarnitur mit einer S-Bahn. Der Zusammenstoß forderte drei Leichtverletzte.
Im Berichtszeitraum 2018 gab es drei schwere Zugsunfälle (in Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg). Besonders spektakulär war dabei die so genannte „Flankenfahrt“ in Niklasdorf als der Waggon eines EuroCity-Zugs aufgerissen wurde (siehe Titelbild).
Gemeinsam mit den fünf schweren Zugsunfällen aus dem Jahr 2017 wurde dies als „signifikante Unfallserie“ von der zuständigen Untersuchungsstelle erkannt. Allerdings gibt es erst zu drei der acht Vorfälle einen Untersuchungsbericht. Inwiefern diese ein strukturelles Problem sind, ist deshalb vorerst unklar.
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