Ministerin will Flächen für Insekten, Bauernvertreter sind dagegen

Ministerin will Flächen für Insekten, Bauernvertreter sind dagegen
Die Bauernschaft protestiert gegen die Biodiversitätsstrategie 2030 von Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Die Landwirtschaft zählt zu jenen Themen, in denen einiges an Konfliktpotenzial für die türkis-grüne Regierungskoalition steckt. Davon war bisher allerdings wenig zu bemerken. Seit die Biodiversitätsstrategie 2030 von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) zum Schutz der Artenvielfalt in ihren Ansätzen auf dem Tisch liegt, formiert sich in der Bauernschaft Widerstand. Vor allem gegen das Vorhaben, Wiesen- und Waldflächen zu Schutzgebieten zu erklären, brach zu legen, um der Tierwelt – etwa den unzähligen Insektenarten – eine unberührte Natur zu bieten.

Den Ärger der Bauern deutete Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammern, im KURIER-Interview an. Zur Regierungsarbeit mit den Grünen merkte er an: „Wenn man sich im Tagesgeschäft an das Regierungsprogramm hält, dann ist das eine gute Grundlage, um auch in den nächsten Jahren wesentliche Themen für die Landwirtschaft zu erledigen.“ Nachsatz: „Bei der Biodiversitätsstrategie, die Frau Bundesminister Gewessler vorstellt, wird sich zeigen, dass so manches nicht ganz dem Regierungsprogramm entspricht.“

Deutlicher formuliert es NÖ Bauernbundobmann Stephan Pernkopf: „Landwirtschaftliche Flächen still zu legen würde bedeuten, heimische Arbeitsplätze zu vernichten und dafür mehr Lebensmittel zu importieren. Und das womöglich aus Ländern, wo dafür sogar der Regenwald niedergebrannt wird. Damit ist niemandem geholfen, das kann niemand wollen. Erdbeeren und Rindfleisch müssen nicht fliegen. Im Gegenteil, wir müssen die heimischen Lebensmittel forcieren, gerade die Corona-Krise zeigt uns das. Das sichert Arbeitsplätze und schützt die Umwelt.“

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