Milizsoldaten unterstützen an der Grenze

Milizsoldaten unterstützen an der Grenze
Rund 1.400 Milizangehörige sind derzeit einberufen; eingesetzt werden sie voraussichtlich bis Ende Juli.

Am 4. Mai rückten die Milizsoldaten aufgrund der Corona-Krise in Österreich ein, um ihre Ausbildung zu starten. Erstmals in der Geschichte der zweiten Republik wurden diese überhaupt mobil gemacht.

Seit vergangener Woche sind 269 Milizsoldaten nun an der Grenze zu Tschechien im Einsatz. Das sind Männer und Frauen, die ihren Grundwehr- beziehungsweise Ausbildungsdienst abgeleistet und sich darüber hinaus für weitere Übungen und Einsätze verpflichtet haben.

So etwa auch in Kleinhaugsdorf (Bezirk Hollabrunn), wo sich Martin Jawurek, Militärkommandant von Niederösterreich, ein Bild von der Lage machte. Die Aufgabenverteilung des Heeres scheint sich dort schon gut eingespielt zu haben. Die Autos und Lkw werden jeweils nur kurz aufgehalten.

Keine unkontrollierte Einreise

Der Auftrag besteht darin, die Einreiseformalitäten direkt an den Grenzübergängen zu kontrollieren. Zudem wird die „grüne Grenze“ überwacht, um eine unkontrollierte Einreise nach Österreich zu unterbinden.

Personen, die einreisen wollen, brauchen zum Beispiel ein ärztliches Zeugnis über ihren Gesundheitszustand, das einen negativen Test auf SARS-CoV-2 bestätigt. Das Zeugnis darf bei der Einreise nicht älter als vier Tage sein. Sonst muss eine 14-tägige Heimquarantäne angetreten werden. Ausnahmen sind beispielsweise Pendler- oder Güterverkehr.

Diese Aufgaben liegen eigentlich im Bereich der Polizei und den Bezirkshauptmannschaften an den Grenzen. Die Bezirkshauptmannschaft hätte dafür aber nicht genug Personal, sagt Andreas Strobl, Bezirkshauptmann von Hollabrunn.

Anpassung

Bernhard Stöger ist einer von den Milizsoldaten, die sich freiwillig für den Assistenzeinsatz gemeldet haben. Sonst Kundenberater in einem Autohaus, gefällt ihm die Arbeit an der Grenze gut: „Es ist zwar immer dieselbe Arbeit hier, aber es kommen immer andere Leute und neue Situationen.“ Die ständigen Änderungen der Einreisebestimmungen von tschechischer Seite her, stellen für ihn kein Problem dar: „Als Soldat habe ich gelernt, dass man sich in kürzester Zeit anpassen muss.“

Momentan ist nicht klar, wie lange der Einsatz dauern wird. Verfügbar sei die Miliz zumindest bis Ende Juli, heißt es vonseiten des Bundesheeres. Sollten Kräfte darüber hinaus gebraucht werden, lösen Grundwehrdiener, die momentan in Ausbildung sind, die Milizsoldaten ab.

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