Miernicki: Zuversicht für Wirtschaft in NÖ
Seit mittlerweile 15 Jahren steht Helmut Miernicki an der Spitze von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes NÖ. In der KURIER-Reihe „Warum eigentlich?“ auf SchauTV manifestierte er seine Zuversicht für die wirtschaftliche Entwicklung in Niederösterreich und legte jene Kriterien auf den Tisch, die heute für Betriebsansiedelungen entscheidend sind.
Das Gespräch fand an jenem Tag statt, an dem die Industriellenvereinigung NÖ ihr Konjunkturbarometer für das Bundesland veröffentlichte. Und da wurde dem wirtschaftlichen Aufschwung auch ein Dämpfer vorausgesagt. Helmut Miernicki sieht es aus seinen täglichen Erfahrungen bei ecoplus heraus derzeit nicht so: „Wir sind in zwei Punkten ein gewisser Gradmesser. Einerseits durch die Nachfrage bei unseren Wirtschaftsparks und den Mietobjekten dort. Andererseits wegen der Betriebe, die wir bei Ansiedelungen betreuen. Und ich kann da nur sagen: die Wirtschaft boomt.“ Natürlich müsse man vorsichtig sein und Entwicklungen genau beobachten. Aber: „Die Stimmung ist ausgezeichnet. Ich sehe – wie viele Unternehmer – sehr positiv in die Zukunft.“
Wenn es um Betriebsansiedelungen in NÖ geht, dann ist für ihn auch klar, was entscheidende Faktoren sind: Serviceangebot, Infrastruktur und nicht zuletzt die politische Stabilität und Berechenbarkeit. Miernicki: „Es wird von Investoren sehr genau beobachtet, welche Antwort man erhält, wenn man zu Entscheidungsträgern des Landes geht. Ist ein Ja ein Ja oder ein Nein ein Nein.“
Wettbewerb mit Wien
Weitere Faktoren sind das Potenzial an Fachkräften – „das ist eine Herausforderung“ – und auch die Lebensqualität in einer Region. Top-Manager würden bei Betriebsansiedlungen entscheidend mitreden und dabei natürlich genauso an sich und an ihre Familien denken, sagt Miernicki. Es würde einfach nicht mehr ausreichen, dass nur ein Betriebsgrundstück zur Verfügung steht.
Bei den Betriebsansiedlungen hat es bislang immer wieder auch einen Wettbewerb mit der Bundeshauptstadt Wien gegeben. Vor allem, wenn ein Unternehmen von Wien nach NÖ gewechselt hat. Miernicki möchte das nicht überbewerten: „Natürlich sind wir in einem Standortwettbewerb. Aber wir arbeiten auch sehr viel zusammen. Wir sind bei Betriebsansiedelungen oft wie kommunizierende Gefäße, das ist nie eine Einbahn.“ Es gebe eine gute Abstimmung zwischen Wien und NÖ.
Und wie sehr haben sich die Spielregeln in der Wirtschaft geändert, seit Miernicki an der Spitze von ecoplus steht? „Der Wettbewerb hat sich verschärft, es ist alles schneller geworden.“
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