Messerattacke in Salzburg: Verdächtiger nannte "Groll" als Motiv

Ein Lkw ist am Mittwoch im Tiroler Ötztal (Bezirk Imst) von der Fahrbahn abgekommen, einen Abhang hinabgestürzt und kopfüber in den Bäumen hängen geblieben.
Der 28-Jähriger gab an keine Tötungsabsicht gehabt zu haben. Beide Opfer außer Lebensgefahr.

Die Aufforderung, das Haus zu verlassen, war offenbar der Anlass für die Messerattacke eines 28-jährigen Salzburgers, bei der am Mittwochnachmittag in einer Sozialeinrichtung in Elsbethen (Flachgau) am südlichen Stadtrand Salzburgs zwei Angestellte schwer verletzt worden sind.

Das gab die Polizei am Donnerstag nach der Befragung des mutmaßlichen Täters bekannt. Die beiden Betreuer wurden durch Messerstiche schwer verletzt, Lebensgefahr bestehe aber nicht.

Betreuer mit Bauchstich verletzt

Der 28-Jährige suchte am Mittwoch die Einrichtung auf, die auf die Wiedereingliederung von psychisch Kranken in die Arbeitswelt spezialisiert ist, und traf dort am Gang auf die beiden Betreuer im Alter von 46 und 57 Jahren. Als sie ihn aufforderten, das Haus wieder zu verlassen, zog er ein Messer aus der Hosentasche und versetzte dem Älteren einen Bauchstich.

Beide Mitarbeiter versuchten daraufhin, den Mann festzuhalten. Dabei stach er auch auf den Jüngeren ein und traf ihn im Brustbereich. Anschließend floh er aus dem Gebäude und ging zur Polizeiinspektion Glasenbach, wo er sofort angab, zwei Personen mit einem Messer angegriffen zu haben.

Festnahme ohne Widerstand

Die Polizisten stellten bei ihm auch ein Messer sicher. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen. Er gab an, dass er seine Opfer nicht töten habe wollen. Ein Motiv nannte er am Mittwoch nicht. Bei einer neuerlichen Befragung am Donnerstag sagte er dann, dass er einen Groll auf die Einrichtung hege. Die Staatsanwaltschaft ordnete seine Einlieferung in die Justizanstalt Salzburg an.

Der Geschäftsführer der Einrichtung, Alfons Riedlsperger, sprach im ORF-Radio von einem Ausnahmefall. "Meines Wissens gab es noch nie einen derart schwerwiegenden Angriff. Natürlich arbeiten wir mit psychisch kranken Menschen, von denen manche psychotisch, aber meistens sehr gut eingestellt sind.

Wie wir mit ihnen umgehen, das ist ja auch unsere Fach-Expertise. Insofern ist diese Tat sehr untypisch." Die zehn Klientinnen und Klienten, die Augenzeuge der Tat geworden sind, wurden am Donnerstag im Rahmen eines so genannten Kriseninterventionstages betreut.

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